Samstag, 25. April 2009

Wie Politik und Finanzwelt unter einer Decke stecken

Alles für den Profit! Mit einer sehr finanz- und wirtschaftsfreundlichen Politik zu Lasten des Großteils der Bürger, kam man zur aktuellen Krise.
Statt spätestens nun zu reagieren und eine objektive und den Umständen entsprechende Politik zu machen, also aus seinen Fehlern zu lernen, handelt unsere Politik nach wie vor zu 100% für die Interessen einer winzigen Elite, die ihren Profit aus dem Leid der Massen zieht. Während der Mittelstand verschwindet, gelangt das langsam dort immer mehr fehlende Geld an die "Spitze" der Gesellschaft.

Die letzten Wochen und Monate zeigte die Politik ihr wahres Gesicht wie niemals zu vor. Man rettet öffentlich mit Steuergeld eine Privatbank und andere Finanzinstitute nach dem anderen. Mit der Begründung: "Rette man sie nicht, schade das uns allen!" Blödsinn! Dazu muss man nicht spezielle private Banken retten, die sich aus Eigenverschulden durch Zockerei in teilweise hunderte Milliarden große Verschuldung geritten haben.

Ginge es einem um die Sache, also Kredite & Guthaben für Wirtschaft und Privatleute, könnte man dazu staatliche (Landesbanken) oder neu zu gründete Banken kapitalisieren, die das übernehmen. Vorteil bei dieser Aktion wäre das Entfallen der Rettung der Zockerei (inkl. der Zocker = Täter), die zur Krise führte. Alle Zockereifehler und Papiere würden nicht gerettet, man könnte Unsummen (hunderte Milliarden oder Billiarden) sparen! Das wäre logisch und sinnvoll, jedoch nicht das irrsinnige Retten jeder einzelnen privaten, enorm verschuldeten Zockerbank samt ihren Zockerfehlern (Schrottpapiere). Wieso man das überhaupt macht? Um die Finanzelite und deren private Banken = privates Geld = Investitionen zu schützen!

Wohin das führt sieht man nun im Dax und Dow Jones. Die privaten mit Steuergeld geretteten Banken müssen irgendwas mit den Staatsmilliarden machen. (Sowie sonstige Banken mit nun viel günstigerem Zentralbankgeld, das die Länder regelrecht flutet) Was? Profit! Wo geht das am Besten? Mit Krediten? Nein! An der Börse! Deswegen gingen nun Milliarden an die Börse zum Zocken. Wie im Blog unlängst kurz erklärt, treiben die Banken mit Futures den Dax (Aktien) alltäglich zu gewissen "Marken" oben und unten und kassieren so (Call/Puts) tlw. bis zu 800% an einem Tag. Um das zu erreichen kann man die Realität nicht beachten, was das Hochtreiben von Aktien erklärt, die an dem jeweiligen Tag aufgrund von extrem miserabler Meldungen (z.B. Gewinneinbruch auf 1/3) stark sinken müssten. Passiert jedoch nicht, sondern die Aktie steigt, egal welche Meldungen es gibt, dann oft zweistellig. Einfach mal Charts des DAX und den schon routinierten Futurehandel (Index) beachten. Im Spiel enthalten sind starke Schwankungen, um kurz die unteren und danach die oberen Marken zu erreichen.

Die Politiker und Finanzwelt stecken auch während der Krise unter eine Decke und treiben zum Leid der Massen ihr Unwesen. Aus der Krise zog man keine Schlüsse und noch weniger aktives Handeln gegen das Treiben. Die Börse ist ein schlimmerer Spielplatz als je zuvor und hat null Verbindung zur Realwirtschaft mehr. Was an der Börse passiert ist reines Zocken, ungeachtet der Wirtschaft und Realität. Auf Dauer kann das nicht gut gehen. Man pumpt zur Rettung schlechten Geldes immer mehr gutes Steuergeld (vorgestreckt per Staatsanleihen) in die Banken, welche sofort fröhlich weiter wie zuvor zocken...

Die Bad Banks, die es in Zukunft auch in Deutschland geben wird, belegen die Existenz der Politiker-Finanzwelt Bande erneut. Zum speziellen Schutz jeder einzelnen privaten Bank "kauft" (egal wie man das tarnt) der Staat den Banken ihre wertlosen bzw. negativ belasteten(!) Fehlspekulationspapiere teuer ab, damit es den privaten Banken und ihren privaten Besitzern/Investitoren weiter gut geht. Irrsinn! Ausbeutung der Massen für das Wohl ganz weniger der Finanzelite! Das ist völlig unnötig! Um die Wirtschaft zu schützen könnte der Staat mit seinen Banken einspringen und die privaten Banken mit ihren hunderten Milliarden schlechten Papieren untergehen lassen. Doch man zahlt lieber viel mehr und rettet jede private Bank und kauft mit Milliarden Steuergelder (je Bank!) deren Schrottpapiere ab, da die Politik in Wirklichkeit nur für deren Interesse und nicht dem der Bürger agiert...

Gestern wurde verlautbart, die Bundesregierung übernehme die HRE lieber per Kapitalerhöhung um sechs weitere Milliarden für die neuen Aktien zu zahlen, statt sie einfach zu verstaatlichen! Wozu schuf man dann das extra Gesetz zur Verstaatlichung? Reine PR wegen des Wahlkampfs? Beschwerte sich die Finanzelite erst später und verhinderte die Enteignung, die dem Profit der HRE-Besitzer (tlw. Steuerflüchtlinge) schaden könnte? Verfolgt der Staat Steuerhintergeher nicht streng? Nein, er hilft ihnen mit Milliarden?

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Foto: Geldscheine und Münzen - Public Domain