Montag, 3. November 2008

Ypsilanti scheitert erneut an Verrätern?

Vier Verräter in den eigenen Reihen wollen sie nicht zur Ministerpräsidentin wählen. Zur Meldung bei spiegel.de

Dass es extra so knapp vor der Wahl im Landtag geplant war, beweist doch alleine die Probeabstimmung. (rp-online.de) Da stimmten doch alle, bis auf Metzger, für Ypsilanti! Sonst hätte man doch erst gar nicht versucht morgen wählen zu lassen.

Nicht nur dass, es kann nicht sein, dass die drei weiteren nun plötzlich aus ideologischen Gründen gegen die Linke sind. Am Vormittag war noch von Flughafenausbau wegen Jobs als Grund die Rede, nun doch nicht mehr. Dann hätten sie sich damals mit Metzger gemeldet oder vor Tagen oder Wochen und nicht sogar selbst den Koalitionsvertrag mit erstellt! Das war alles so geplant. Der, der eigentlich SPD-Spitzenkandidat werden wollte, es jedoch nicht wurde, wollte sie ins Messer laufen lassen.

Die Lobbys scheinen in Hessen zu mächtig zu sein und kauft sich stets Leute gegen eine ihnen nicht freundlich genug erscheinende Politik. Unter fadenscheinigen Argumenten wollen nun vier kleine Abgeordnete gegen Partei & Chefin stimmen. Deren Lobbytätigkeit und Aufsichtsratsitze o.ä., gilt es nun zu klären...

Wenn Ypsilanti eine aufkommende Diktatorin wäre, könnte man das verstehen. Doch nur wegen eigenen Meinungsverschiedenheiten bei Einzelfragen wie hier angeblich zum Flughafen? Wären nicht nur die Abgeordneten in Hessen so, würde noch nie ein Ministerpräsident oder Kanzler gewählt worden. Es gibt immer andere Meinungen unter den Abgeordneten, als Partei und Chef(in) klar beschlossen haben.

An der Mehrheit für Rot-Rot-Grün ändert das nichts. Koch und CDU können in Hessen NICHTS beschließen und kein Wort politisch bestimmen.

In den Massenmedien werden sie nun wieder den angeblich riesigen Zuspruch für die Verräter gegen eigene Partei und Wähler bringen. Dass das fast nur sowieso politische Gegner sind, die weder SPD, noch Grüne oder gar Linke gewählt haben oder wählen würden, wird nicht gesagt. Die politische Gegner freuen sich natürlich über alles gegen die SPD, Grünen und Linke.

Zu den Verhinderern:
- Jürgen Walter, Dagmar Metzger, Silke Tesch und Carmen Everts sind es, die Ypsilanti verhindern wollen. Wieso sie das nicht viel früher auf dem Parteitag oder ihr privat sagten ist klar: Möglichst große Propaganda erzielen. Erst ganz knapp, einen Tag, vor der Wahl...

"Jürgen Walter gehört dem Netzwerk Hessen an, dass gemeinsam mit dem Netzwerk Berlin in der vergangenen Legislaturperiode die Politik von Bundeskanzler Gerhard Schröder maßgeblich stützte." Quelle: de.wikipedia.org
Wen wundert da sein Putsch? Er vertritt die neoliberale Agenda vom Ausbeuten der Menschen und Kürzen der sozialen Hilfe. Er steht für Agenda 2010, Hart4 & Rest der neoliberalen Verbrechen gegen Demokratie und Menschlichkeit. In diesem Bereich wollte Ypsilanti viel ändern und in Hessen zurück zum Sozialstaat, weg von der rein pro Wirtschaft-Politik, bei der die Leute nur zum Ausnutzen da sind.

Jürgen Walter ist starker Gegner Ypsilantis, da er gerne Ministerpräsident geworden wäre aber Ypsilanti von der SPD dazu auserwählt würde.
"Im August 2006 hat sich Walter als weiterer Kandidat neben Andrea Ypsilanti um die Nominierung zum SPD-Spitzenkandidaten für die Hessische Landtagswahl 2008 beworben. Er verlor die Abstimmung beim Landesparteitag der SPD-Hessen am 2. Dezember 2006 in Rotenburg. Er erhielt 165, Ypsilanti 175 Stimmen im zweiten Wahlgang. Im ersten Wahlgang gab es ein Patt. Zuvor hatte sich die SPD-Basis auf Regionalkonferenzen in ihrer Mehrheit für ihn ausgesprochen"
Quelle: de.wikipedia.org

Auch wird es ihn geärgert haben, nicht mal das Amt des Wirtschaftsministers in der geplanten Regierung bekommen zu haben. Ein großer Grund, vielleicht der Hauptgrund, ist also Egoismus. Wenn er schon nicht das wird, dann erst Recht nicht Ypsilanti. Deren Karriere versucht er mit all seiner Macht zu zerstören. Mehr über ihm z.B. auf seiner Internetseite www.juergen-walter.info, auf der er sich als "super Politiker" darstellt. Zum Beispiel findet man dort Eigenlob wie: "Im Landtag gilt Jürgen Walter als der profilierteste Gegner von Roland Koch".
Seine Standpunkte: Vorrang für Arbeit - Hessen muss wachsen - Bildung statt Sozialhilfe - Modernisierung Rhein-Main - Innere Sicherheit... mehr hier.

Gut dabei ist er mit Sitzen in drei Aufsichtsräten auch. Siehe sein Profil auf landtag.hessen.de

- Dagmar Metzger: Zu ihr findet sich genug im Blog, da sie beim ersten Anlauf die Verräterin war. Bestimmt nicht uneigennützig, da sie im Aufsichtsrat eines Einergiekonzerns sitzt, der Angst um seinen Atomstrom in Hessen hat, sollte Ypsilanti an die Macht kommen.

- Silke Tesch und Carmen Everts sind die neusten der Truppe: Silke Tesch ist Sprecherin der "Aufwärtsgruppe" in der SPD- Landtgsfraktion. Ein neoliberaler, sehr rechter Zusammenschluß in der Hessen-SPD, der rein gar nichts mit der SPD gemein hat. Nur zu Carmen Everts läßt sich bisher wenig Auffälliges finden, was nicht bedeutet, dass sie keiner neoliberalen Gruppe angehören kann und damit zusammen mit den anderen die SPD zut rein prowirtschaftlichen Politik gegen die Bürger unterwandert hat.

Fazit: Besser in Zukunft gleich das Original wählen, wenn man soziale und pro Bürger-Politik will. Die SPD ist längst zu stark von rechten und neoliberalen Kräften durchdrungen, als man von ihr noch das erwarten kann, mit dem sie Wahlkampf betreibt. An der Macht unter Rot-Grün bewies sie doch ihr 100%ig asoziale Politik. Hinter der Verhinderung von Ypsilanti und damit einer sozialen Politik für die Bürger und nicht weiter bloß der Wirtschaft, stecken wohl die Atomlobby (s. Metzger) und Betreiber des Flughafens Frankfurt. Ob viele schwarze Koffer benötigt wurden?

Die Medien machen sie und die Linke seit Monaten runter. Wieso wohl? Von der Wirtschaft (Unternehmen) sind die 100%ig abhängig (Anzeigen). Die Medien vertreten also die asoziale, rein wirtschaftsfreundliche Politik gegen etwa 90% der Bürger.

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Foto: Flughafen Frankfurt von Gerd A.T. Müller - GNU Free Documentation License