Freitag, 22. Mai 2009

Benno Ohnesorg von Stasi ermordet?

Die Bundestagswahl rückt näher und täglich überall Meldungen über die DDR, Stasi und den Osten.
Auffällig agitatorisch sind die Springermedien mit ihrer (fast) täglichen bösen DDR-Meldung. Will man die Wähler vom Abwählen des Establishment abhalten? Was hat die Linke mit der DDR zu tun? Nicht mehr als CDU/CSU mit den Nazis zu tun haben. Nach dem Krieg waren fast alle NSDAPler, SS-Schergen und richtige "Nazi-Henker" in der CDU/CSU um bis in höchste BRD-Ämer zu gelangen.

Neuster Streich, ganz zufällig jetzt erstellt entdeckt: Benno Ohnesorg von Stasi ermordet?
Der Polizist Karl-Heinz Kurras, der am 2. Juni 1967 in Berlin den Studenten Benno Ohnesorg erschossen hat, soll nach Berichten des ZDF und der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ) Stasi-Spitzel gewesen sein. Das belegten neu entdeckte Dokumente aus der Birthler-Behörde, berichteten beide Medien.
[...]
Nach dem tödlichen Schuss auf Benno Ohnesorg funkte das MfS laut ZDF-"Heute-Journal" an Kurras: "Material sofort vernichten. Vorerst Arbeit einstellen. Betrachten Ereignis als sehr bedauerlichen Unglücksfall.
[...]
Müller-Enbergs sagte dem ZDF, es gebe keinen Hinweis in der Stasi-Akte, dass Kurras einen Auftrag hatte, Ohnesorg zu erschießen. Kurras wurde seinerzeit von der Anklage der fahrlässigen Tötung mangels Beweisen freigesprochen."

Quelle: tagesschau.de

Sofern das mit seiner Spitzeltätigkeit stimmen sollte, kann er trotzdem, wie üblicherweise alle IMs, weiter autonom (als Polizist) gehandelt haben. Erst wenn man Hinweise auf ein geplantes Attentat findet, gibt es Grund zum Glauben die Stasi hätte Benno Ohnesorg auf dem Gewissen.

Es entbehrt doch jeglicher Logik einen normalen, unwichtigen Studenten wie Benno Ohnesorg in der Öffentlichkeit, bei einer Demonstration gezielt zu ermorden. Ob diese Aktion irgendetwas bringt war nicht sicher und bedeutete mehr Risiko als vorhersehbaren Nutzen. Wollte die DDR die Studenten radikalisieren, hätte sie einen der großen Studentenführer der linken Szene oder eine Person von Bedeutung ermorden lassen. Benno Ohnesorg war nichts von dem. Er wurde erst danach von den Medien und Linken als "Märtyrer" zur Berühmtheit gemacht.

Objektiv betrachtet ist es so, dass der Polizist halt ein Stasi-Spitzel war und voll in seinem Element (Rolle) aufging.
Wäre er nicht bei der Stasi, wieso hätte er als Polizist anders gehandelt? Das war seine Tarnung! Zu freundlich zu Benno Ohnesorg zu sein, wäre zu der Zeit als BRD-Polizist auffällig "Ist er zu lieb zu Linken/Kommunisten? Staatsfeind!" gewesen und hätte seine Tarnung gefährdet. Am ehesten ein Mord aus Übereifer, zur Anbiederung an seine DDR-Chefs oder ganz "normale" Handlung als aufgehetzter Polizist (die Rolle spielte er oder war wirklich so) in der damaligen Zeit. Springer hetzte schon damals widerlich, fast volksverhetzend gegen alles, was dem Establishment ein Dorn im Auge war. Wie heute gegen alles, was nicht nach der Ausbeuterei der Neoliberalen beugt.

Zur MfS-Nachricht: Man bekam Angst, dass er a) nun enttarnt werden könnte, da er nach seiner Tat näher (juristisch/medial) untersucht wurde und b) wenn seine Spitzel-Tätigkeit rauskäme die DDR als Täter bezeichnet werden könnte = Großer Schaden für die DDR. Deswegen sollte er alle Stasi-Belege vernichten und seine Tätigkeit vorerst einstellen.

Da es genügend Hinweise der staatlichen Förderung der 68er durch die BRD gibt ("Peter Urbach" & Co.) wäre es unlogisch, wenn DDR und BRD gemeinsam Krawall und Auffuhr durch die 68er wollten. Die BRD wollte das um endlich den Grundstein des totalitären Staates zu legen sowie die linke Opposition & DDR propagandistisch zu verunglimpfen, was durch die 68er (und folgende Gesetze) passierte.

Was spielt es für eine Rolle, ob Karl-Heinz Kurras Stasi-IM, CIA-Agent, links oder rechts war?
Als vermeintlich "rechten" Establishment-Täter sprach man ihn, wie meist, frei. Sollte er ein linker Täter sein, ist es schlimmer und er gehört verurteilt? Typisch in der deutschen Medienlandschaft, die sich vor Wechsel fürchtet. Bloß die Herrschaft der Neoliberalen schützen.

Die 68er wurden sowieso gewalttätig. (sueddeutsche.de)
Das war von der BRD so gewollt. Erreicht durch staatliche Agents Provacateurs wie Peter Urbach, der Strategie der Spannung, Gladio, den uralten Methoden der Mächtigen, die man seit Ewigkeiten anwendet.

Wie üblich stachelt der Staat Proteste zur Gewalt auf, bewaffnet Leute und hofft auf Krawall. Dann kann der Staat endlich eingreifen, neue Gesetze erlassen und dämonisiert alles (außer Parlament, also nicht systemkontrollierte) Oppositionelle, was dem Establishment gefährlich werden könnte. Sozusagen kontra revolutionäre Aktionen.

Wer sagt uns, dass der Polizist "nur" bei der Stasi war? Kann er nicht, wie meist, auch vom (BRD) Staat als Agent Provocateur angeworben worden sein und wurde deswegen damals so - über Jahrzehnte nach Mauerfall bis gestern - "beschützt"? Die BRD wusste (damals in den 60ern) entweder nichts von seiner STASI-Tätigkeit oder er wurde umgedreht.

Nachtrag:
- "Berliner Polizei vertuschte Hintergründe des Ohnesorg-Todes"
Das macht die Sache nun, wie bereits als eine der Möglichkeiten im Artikel erwähnt, zu einer anscheinend üblichen STAATLICHEN "STRATEGIE DER SPANNUNG" AKTION der BRD...

Mehr zum Thema:
- "Ohnesorg, die DDR und die 68er - Der Stasi-Kurras" (sueddeutsche.de)
- "V-Mann an Olympia-Massaker beteiligt & 68er-Krawall inszeniert"
- "DIE LINKE untragbar, da Gysi der Stasi berichtete?"

Grafik: Wappen des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR - GNU-Lizenz für freie Dokumentation