Donnerstag, 15. November 2007

Nur kein falsches Wort!

"In einem Chat im Internet hatten mehrere Schüler Worte wie Amok und das heutige Datum verwendet. Zahlreiche besorgte Eltern, Schüler und Lehrer informierten die Polizei.
[...]
Die Polizei hat aber keine Anzeichen für eine konkrete Gefährdung. 'Es sieht nicht so aus, dass es zu Festnahmen kommt,' sagte ein Sprecher der Mainzer Polizei. Die Schule sei in Abstimmung mit der Schulleitung und Elternvertretern lediglich wegen der entstandenen "Unruhe" geschlossen worden."

Quelle: swr.de

Nur weil Eltern angeblich und vielleicht ein Gespräch über Begriffe wie (das heißt also das Wort selbst nicht zwingend) Amokläufe mitbekommen haben, wurden Wohnungen durchsucht, Schüler verhört und eine Schule für ZWEI Tage geschlossen. (Dass die Wohnung eines Schülers durchsucht wurde und insgesamt vier
NACHTS verhört wurden, sowie die Schule für zwei Tage geschlossen ist, kam im Radio.)

Wie kann sowas sein? Kommt das einem nicht wie im Dritten Reich oder der DDR vor? Nur weil jmd. angeblich was ganz Abstraktes hörte, das sowieso keine Straftat ist, werden Wohnungen durchsucht, Leute in "Schutzhaft" genommen und verhört?

Rein das generelle Reden über was auch immer ist kein Strafbestand, nicht verboten und keinerlei Hinweis auf eine mögliche Straftat. Vielleicht redeten da Welche über den Amoklauf in der Schule in Finnland und danach über Termine am 15.11. in ihrer Schule. Nur weil zwei Dinge in zeitlich nahen Abstand folgen, müssen sie überhaupt nichts miteinander zu tun haben. Das oder aus Wut oder zum Spaß was Böses, Drohendes sagen passiert täglich. So gesehen muss also jeder mit einem Polizeikommando bei sich
rechnen, wer aus Wut mal kurz wem im Reflex droht oder z.B. Merkel o.ä. hasst und mal kurz was Gewalttätiges gegen sie Flucht. Auch sollte man kein Wort mehr über Amokläufe, Morde und Terror schreiben und nicht darüber reden, man muss ja damit rechnen, in der nächsten Nacht ein Terror-, äh, Polizeikommando im Haus zu haben.

Kann sein, dass die Eltern wirklich besorgt waren, doch Besorgnis kann von Vielem kommen. Wenn man nachts auf der Straße vor jmd. Angst hat, ruft man da jedes mal die Polizei und behauptet, das sei vielleicht ein Terrorist oder Amokläufer?

Denunziation & totalitärer Polizeistaat zeigen ihr Gesicht!

Man darf nur verhältnismässig reagieren und nicht immer aus einer Mücke einen Elefanten machen. Das will aber der Staat, da man ängstliche Bürger am Besten unter Kontrolle halten kann. Diese stimmen dann immer mehr Überwachung und Kontrolle hin zu einem totalitären Staat sogar freiwillig zu, da sie glauben, das wäre was Positives zu ihrem Nutzen.

Mehr Infos:
- "Der Terror als politisches Instrument"
- "Wer braucht Angst & Anarchie wirklich?"
- "Subjektives Sicherheitsempfinden"
- "Hilfe: Überall TERROR!"