Montag, 5. Oktober 2009

Realität gegen Inszenierung: Zur aktuellen Lage

Fast täglich gibt es seit Monaten tolle Meldungen, die die bald kommende Besserung beschwören oder für möglich halten. Auch verpackt man jede noch so schlimme Meldung in aller Regel mit "alles wird gut" Propaganda. Siehe die Meldungen rechts im Ticker.

Heute z.B. die Meldung über den gesunkenen Umsatz bei den Einzelhändlern in der EU. Es kommt eine angebliche Belebung nur nicht an, statt direkt die Fakten zu erwähnen. In den letzten Monaten sank genauso in Deutschland der Umsatz im Einzelhandel. Der Umsatz war nicht bloß geringer als im Vorjahr, sondern schwächte sich von Monat zu Monat weiter im Monatsvergeich ab. Doch eben in dieser Zeit hörte man ständig reine Umfrage-Indize, die zu keinem Prozent auf realen Daten basieren, über das super "Konsumklima" (GFK). Wir Deutschen würden trotz der Krise wie immer einkaufen. So titelten alle Massenmedien. Reine Lügen! Das entspricht überhaupt nicht der Realität, da der Umsatz zurückging und weder stabil blieb noch stieg. Solche Umfragen sind nun seit Monaten die Hauptbegründung für steigende Börsen und "Ende der Krise" Propaganda. Die Umfragen belegen höchstens, dass die Befragten das glauben, was die Massenmedien-Propaganda und Politik uns auftischt.

Sieht man sich die tatsächlichen Zahlen der Wirtschaft in allen Bereichen an, ist keine Besserung zu erkennen. Alles ist tief am Boden und z.T. auf dem Stand von vor 10-30 Jahren. Bessert sich ein Wert (zum Vormonat) mal minimal, wird das groß als Zeichen des Aufschwungs ausgelegt. Der Vergleich zum Vorjahr und die Betrachtung in der Totalen (längere Zeit) ist unnötig und würde das Theater zerstören.

Bei der heutigen Meldung zum ISM-Index für US-Dienstleister erneut das billige Spiel.
Laut dieser Umfrage geht es den Dienstleistern besser und sie verdienen wieder mehr, entlassen jedoch munter weiter Mitarbeiter. Kein Widerspruch? Ja und nein! Die Gesamtlage und der Gesamtmarkt schrumpft in den USA z.Z. enorm, da es immer mehr Arbeitslose gibt. Doch da man im Dienstleistungssektor viele Mitarbeiter entlassen hat und bis heute entlässt, zahlt man natürlich weniger Lohn und was dazugehört. Den Firmen bleibt mehr Geld, ohne wirkliche Besserung des Dienstleistungsmarktes an sich. Das freut die Chefs, darum bessert sich die Lage bei gleichzeitiger Verschlechterung des Marktes!

Exakt das erklärt auch als einziger Grund neben der reinen Zockerei an den Börsen die momentane "Irrsinns-Rally" gegen die Realität. Fast alle Firmen sparen extrem mit allen machbaren Mitteln. Man baut Arbeitsplätze direkt oder indirekt über Kurzarbeit & Co. ab, hat weniger Ausgaben und stabilisiert sich damit.

Entgegen der Propaganda ist an der Börse nicht die "Hölle" los! Die Umsätze in Deutschland, der EU und den USA sind um bis zu über 50% niedriger als vor einem Jahr. Immer weniger Spekulanten bewegen immer stärke die Indize...

Jede kleine Verbesserung von Umfragewerten oder Immobilienpreisen feiert man an der Börse und sieht sie als deutliches Zeichen der Erholung. Die Zahl der Arbeitslosen als handfestes Zeichen der Krise und Verschlechterung der Lage ignoriert man dagegen. Die Lage ist z.Z. nur sehr schlecht und ohne großen Zusammenbruch, da die Länder dieser Welt massiv mit Unsummen eingegriffen haben und die Firmen sparen sowie ihre Bilanzen (legal) frisieren können.

Quasi also eine Staatswirtschaft und Supersparen (mit Massenentlassungen) = Aufschwung? Eine Farce! Doch Hauptsache die Elite "oben" hat ihre Gehälter und Boni gesichert. Dafür zahlen wir doch gerne!

- Alle wichtigen aktuellen Meldungen sind rechts im Ticker zu finden. (-> Ältere Meldungen)

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