Montag, 29. September 2008

US-Rettungsplan für Banken gescheitert

In Washington ist der mühsam ausgehandelte Kompromiss über den Rettungsplan für die US-Finanzbranche gescheitert.

In einer dramatischen Abstimmung im Abgeordnetenhaus lehnten 228 Parlamentarier das 700 Mrd. $ schwere Rettungspaket ab. Nur 205 stimmten dafür. Wie tragisch, der DOW JONES ist 5% runter. Dabei ist der aktuelle Stand, mit über 10.000, immer noch eine hochspekulierte Blase. Wer als Anleger US-Aktien aus der Finanzbranche besitzt, sollte sie spätestens jetzt verkaufen. Man kann in jedem Markt bei jedem Zustand Gewinne machen, doch für herkömmliche, längerfristige Anleger, sieht es sehr düster aus. Besser solange es noch geht sein Geld retten, statt Totalverlust riskieren. Es spricht nichts dagegen, bei stark gesunkenen Werten einzusteigen und in kleinstem Zeitfenster Kurssteigerungen mitzunehmen. Doch sein Geld speziell im US-Finanzsektor (Banken etc.) anzulegen oder längerfristig - schon Tage! - zu belassen ist Glücksspiel. Bei europäischen oder deutschen Werten dieses Sektors sieht es da nur unwesentlich besser aus.

Gescheitert ist noch nichts. Das Weiße Haus arbeitet längst am nächsten Vorschlag zum Abstimmen. Die Abstimmung wird vermutlich in Kürze stattfinden. Vielleicht war das erste Votum nur ein Trick, um die Bevölkerung reinzulegen. Viele Abgeordnete bekamen in letzter Zeit massig Beschwerden von ihren Wählern, die damit drohten, sie nicht erneut zu wählen, wenn sie so das Steuergeld an die Finanzwelt verschenken. Das Nein beim ersten Versuch war ein rein eigennütziger und taktischer Schachzug, zum Selbstschutz der Abgeordneten und Täuschen der Bürger?

Man stimmt zuerst dagegen, tut dann so, als berate man, um kurze Zeit darauf dem Vorschlag mit unwichtigen Änderungen doch zuzustimmen. Dann war man gegen den Plan aktiv und täuscht fast alle Leute. Man tut so, als setzte man sich für die Wählerinteressen und Steuerzahler ein...

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Foto: Kuppel des Kapitols (USA) von Diliff - GNU Free Documentation License