Dienstag, 23. September 2008

700 Milliarden Dollar: Putsch der Finanzwelt?

"Der aktuelle Plan der Bush-Regierung würde Finanzminister Paulson einen Blankoscheck über 700 Mrd. Dollar geben, für den er keine Rechenschaft schuldig wäre. Das Finanzministerium möchte mit dem Geld der Steuerzahler den Banken nicht nur die ursprünglich angepeilten „schlechten Hypotheken“ abkaufen, sondern plötzlich alle „schlechten Anlagen“. Man möchte das unbürokratisch und ohne Abstimmung tun und
verlangt dafür auch Immunität. Kein Richter und kein Gericht soll Paulson und seinem Team an den Karren fahren können, wenn das Geld wirkungslos verbrannt wird.
[...]
In einem Land, dass sich regelmäßig auf seine Verfassung, Bürgerrechte und Demokratie beruft, und dessen Regierung für „weniger Macht für Washington und mehr Selbstbestimmung für den Bürger“ eintritt, ist das nicht weniger als schockierend. Eine Allmacht für Hank Paulson – der sicherlich ein begabter Finanzexperte ist – wäre in einer Diktatur besser angesiedelt; der Kongress muss sich mit Händen und Füßen dagegen wehren. "

Quelle: n-tv.de

Wenn man sich normalerweise hoch verschuldet, verliert man Haus & Hof. Doch die lieben Banken rettet man mit dem Geld der armen Steuerzahler und dann noch mit diktatorischen Mitteln. Laut Rettungsplan steht man über jedem Gesetz und nichts ist gerichtlich oder politisch überprüf- und angreifbar. Die sowieso schon unfassbare Macht der Finanzwelt wird nun endgültig unkontrollierbar zur "Finanz-Diktatur". Mit diesem Gesetz kann man mit Steuergeldern tun, was man will, da es keiner kontrollieren oder verhindern darf. Die 700 Milliarden könnten für was auch immer verwendet werden.

Der Plan der USA ist eine massive Bevorzugung mit Rechten über dem Gesetz für die Finanzwelt, die sich selbst, aus Gier und Dummheit, in den Ruin trieb. Zum Dank werden alle vom Staat gerettet.

"Decisions by the Secretary pursuant to the authority of this Act are non-reviewable and committed to agency discretion, and may not be reviewed by any court of law or any administrative agency." (Sec. 8)
Quelle: blogs.wsj.com

-> Alle Entscheidungen sind unanfechtbar und (mögliche falsche, illegale Aktionen) nicht per Gericht oder Regierungsbehörde verfolgbar.

Die angeblich so tolle freie Markwirtschaft USA, die sonst massiv gegen Sozialismus usw. hetzt, betreibt nun Verstaatlichung über Verstaatlichung und läßt den Staat für Firmen beliebig per totalitärer "Dekret-Politik" bezahlen. Was, außer Sozialismus oder Kommunismus, soll das sein? Der Staat steht für alles ein, zahlt und stützt das falsche Konstrukt, damit es nicht untergeht. So lief es auch lange Zeit in der DDR & Sowjetunion & Co dem Untergang entgegen...

Mehr zum Thema:
- "Reporter Warns Staged Financial Crisis Part Of Fascist Coup"
(prisonplanet.com)
- "Welcome to the final stages of the coup..."
(huffingtonpost.com, Originalquelle)
- "USA wollen Finanzsystem zu Lasten der Bürger retten"
- "USA versuchen Kommunisten zu überholen"
- "Ausverkauf des US-Finanzsystems"
- "USA bald größter Verstaatlicher der Welt?"
- "Firewall - Verteidigung des Nationalstaates [Video]"

Foto: Die Federal Reserve Zentrale in Washington/DC, die - wie viele staatliche US-Gebäude - sehr der Nazi-Bauart gleicht... von Dan Smith - Creative Commons Attribution ShareAlike 2.5