Gut inszeniert war Wolfgang Clements Auftritt vor der Presse. Er gab zu, dass er recht kritisch(?) Stellung nahm, entschuldigte sich jedoch für nichts und gestand nicht ein, dass er massiv, gezielt seiner eigenen Partei sowie deren Spitzenkandidatin im Hessen-Wahlkampf schadete.
"Ich habe nicht zur Nichtwahl der SPD aufgerufen." Natürlich nicht wörtlich so, aber dem Sinn gemäß!
"Es tut mir leid, wenn es zu solchen Emotionen gekommen ist.", ist keine Entschuldigung für sein Tun. Damit behauptet er bloß, wie sehr ihm die Emotionen (von ANDEREN) danach leid taten, nicht seine Propaganda gegen die eigene Partei. Damit gibt er nicht zu "verrückt" & eigentlich unentschuldbar gegen die eigene Partei und eigenen Leute gearbeitet zu haben.
Das ist vergleichbar mit: "Es tut mir leid, dass Sie sich darüber ärgern, dass ich sie Idiot genannt habe!" Mit der Aussage, tut einem die Äußerung an sich nicht leid.
Das ist keine Entschuldigung!
Clement ging noch weiter: "Es ist aus meiner Sicht notwendig, dass wir uns mit den energiepolitischen Fragen neu beschäftigen. Deshalb begrüße ich sehr die Diskussion in der Sache, die seitdem in Gang gekommen ist", sagte Clement heute zum krönenden Abschluß. Sein Erfolg, er verhinderte (mit), dass Rot-Rot-Grün dem Atomausstieg in Hessen Auftrieb gab.
Offener geht es nicht. Er gibt erneut zu und demonstriert, für wen er arbeitet und wieso er mithalf damals in Hessen Rot-Rot-Grün zu verhindern.
Absolut kein Grund ihn in der Partei zu behalten. Er tat nichts Positives, gestand sein schädigendes Verhalten nicht ein und entschuldigte sich nicht. Doch da die Neoliberalen Clement in der SPD halten wollen, bekunden nun SPD-Offizielle ihre Zufriedenheit mit dem NICHTS heute. Man muss Agenda 2010 und die Atomlobby schützen, dafür wird man bezahlt?
Vielleicht ist "Clements-Parteirauswurf-Show" in Wirklichkeit eine Aktion des neoliberalen SPD-Flügels, der damit im Bayern-Wahlkampf der LINKEN Stimmen klauen will? Erst lange nach der Wahl erfährt man, dass Clement in der SPD bleiben wird...
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