Donnerstag, 19. Mai 2011

Kurzmeldungen vom 19.05.2011

- Pakistan: Regierung war Bin-Laden-Versteck wohl unbekannt
"Pakistans Regierung hat nach US-Angaben das Versteck von Al-Kaida-Chef Osama bin Laden offenbar nicht gekannt. US-Verteidigungsminister Robert Gates sagte am Mittwoch, ihm lägen entsprechende Beweise vor."
Quelle: handelsblatt.com
Kommentar: Der angebliche Bin Laden war in einem militärischen Sperrbezirk, in dem JEDER beim Betreten und Verlassen kontrolliert wird. Doch trotzdem wusste man nichts. Ja, das kann sein, wenn es a) NICHT Bin Laden war oder b) man wirklich seine Leiche per Hubschrauber hin- und wieder weg brachte. Einen Logikfehler hat die Meldung zusätzlich! Wie kann man BEWEISEN, dass jmd. etwas NICHT wusste? Unmöglich! Man kann höchstens NICHT beweisen, dass jmd. etwas wusste, was auch dann zurifft, wenn er es wirklich nicht wusste, oder es verheimlichen kann.

- Wirtschaftshilfen in Milliardenhöhe: Obama will „Arabischen Frühling“ belohnen
"Nach den massiven Umwälzungen in der arabischen Welt hat der amerikanische Präsident Barack Obama die Demokratiebewegung gepriesen und zugleich Gewaltherrscher und Terroristen scharf angegriffen. Der historische Wandel solle nun mit amerikanischen Wirtschaftshilfen in Milliardenhöhe sowie einem erneuten Anlauf für den Frieden in Nahost gesichert werden [...] Obama kündigte umfassende Wirtschaftshilfen des Westens für die Region, zunächst vor allem Ägypten und Tunesien, an. Allein Ägypten erhalte eine Milliarde Dollar Schuldenerlass und eine Kreditsicherung in gleicher Höhe."
Quelle: faz.net
Kommentar: Im Klartext heißt das, die USA werden weiter, wie bisher, den Nahen Osten kontrollieren und zahlen weiter an das ägyptische Militärregime, das sich nur sein öffentlich Gesicht entledigte, viel Geld, um das Land indirekt zu beherrschen. "Frieden in Nahost" heißt eigentlich bloß, dass die USA alles tun, um die Interessen Israels zu schützen. Assad kritisiert man weiterhin nur, während er um Welten schlimmere Taten als Gaddafi verübt(e)...

- Entlassene Gleichstellungsbeauftragte - "Männer werden benachteiligt"
"Monika Ebeling hat ihren Job als Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Goslar verloren, weil sie sich zu sehr für Männer einsetzte. [...] Ich habe mich für beide Geschlechter eingesetzt, so wie es der Gesetzgeber vorsieht. [...] Widerstand gegen meine Arbeit gab es von einigen Frauen vor Ort schon lange, ich habe damit gerechnet, dass es irgendwann eskaliert."
Quelle: sueddeutsche.de
Kommentar: Gleichstellen darf man halt nicht zu wörtlich nehmen. Mit Gleichstellen meint man in Deutschland: "Frauen helfen" und nicht gerecht dafür zu sorgen, dass beide Seiten wirklich gleichgestellt sind. Wenn es Frauen hilft, darf man Männer z.B. per Quotenregelung diskriminieren...

- US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe rückläufig
"So verringerte sich die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe um 29.000 auf 409.000 [...] Für die Vorwoche wurde der zunächst ermittelte Wert von 434.000 auf 438.000 nach oben korrigiert. Der gleitende Vier-Wochen-Durchschnitt stieg um 1.250 auf 439.000"
Quelle: finanzen.net
Kommentar: Nein, nicht wieder die bekannten Infos dazu ;-)

- Kritik an Ergo-Sexparty: „Das ist dreist und verantwortungslos“
"Die rauschende Sex-Party bei der Hamburg Mannheimer hat ein Nachspiel: Während der Ergo-Konzern um seinen Ruf kämpft, werden Kritiker deutlich. Von "unterstem Herrenclub-Niveau" ist die Rede."
Quelle: handelsblatt.com
Kommentar: Ergo? Das sind doch die mit den primitiven Spots, die aus der ganz normalen (Ergo-) Versicherung was Menschlicheres machen sollen? Gedächtnisstütze: der grob-billige "Die Menschen wollen versichert werden. Und nicht verunsichert." Unfug. Aber es sind nur Werbespots. Ergo ist eine ganz normale Versicherung, die wie alle, versichern und nicht "verunsichern". Dass der Spot zudem mutmaßlich geklaut ist, kann man hier begutachten.

- No Joke: Turbo Timmy Geithner hält neuen Finanzkollaps für unausweichlich!
"Es hört sich aus diesem Munde zwar unglaublich an, doch in der Tat ließ US-Finanzminister Timothy Geithner in der letzten Nacht eine Bombe platzen, indem er eine äußerst düstere Prognose für Amerikas Wirtschaft zeichnete. Er sei sich persönlich sicher, dass sich eine weitere Finanzkatastrophe in ihrer Ausbildung befinde. Überdies werde es zu keiner Lösung im Streit zwischen den Republikanern und den Demokraten in Bezug auf eine Anhebung der Schuldenobergrenze kommen, ohne dass die Steuern für die reichen Bürger des Landes angehoben werden."
Quelle: wirtschaftsfacts.de
Kommentar: Mit den Milliarden an Rettungsgeldern bei der laufenden Finanzkrise vergrößerte man das Kernproblem weiter. Man muss kein Experte sein, noch viele Worte dazu sagen, um es zu wissen. Der nächste, viel größere, "Crash" steht an und lässt sich höchstens mit weiteren Nothilfemaßnahmen ("Krediten") verschieben und damit weiter vergrößern...

- Nach Nazi-Äußerungen: Cannes-Festival schließt Lars von Trier aus [+ Nachtrag]
"Der 55-jährige Filmemacher hatte am Mittwoch auf der Pressekonferenz zu seinem Wettbewerbsbeitrag "Melancholia" mit Hitler-freundlichen Äußerungen für einen Eklat gesorgt.

"Natürlich, er hat falsche Dinge getan, aber ich kann ihn auch sehen, wie er da am Ende in seinem Bunker hockt. Ich glaube, ich verstehe den Mann. Er ist nicht unbedingt das, was man einen guten Kerl nennt. Aber ich verstehe vieles an ihm und kann mich sogar ein bisschen in ihn einfühlen."
[...]
Schon kurz nach von Triers Ausfällen hatte Jason Solomons, der Vorsitzende des Film Critics Cicle in London, dem Film jede Preiswürdigkeit abgesprochen: "Man kann ihm jetzt aus politischen Gründen keine [Goldene] Palme mehr zusprechen." Eine amerikanische Organisation für Holocaust-Überlebende und deren Verwandte bezeichnete die Äußerungen von Triers gar als "abstoßend"."
(spiegel.de)

"Dass er bei der Pressekonferenz zunächst sagte, er habe sich früher für einen Juden gehalten, hat familiäre Wurzeln. Erst auf dem Sterbebett 1989 sagte ihm die Mutter, sein leiblicher Vater sei nicht der vor den Nazis nach Schweden geflohene dänische Jude Ulf Trier, der ihn aufgezogen hatte. Sondern ein Deutscher." (tagesspiegel.de)
Quelle: spiegel.de + tagesspiegel.de
Kommentar: Die Massenmedien fabrizieren vollkommen unwahre Meldungen! Erst nachdem alle "Journalisten" nach der ersten Äußerung durchdrehten, sagte er, eindeutig als Scherz erkennbar, er sei ein Nazi. Lars von Trier muss das Verhalten der Medien auf den Geist gegangen sein, nachdem er sich "bekannte" deutsche Vorfahren zu haben. Dies kommt in kaum einer Meldung dazu vor! Er hätte sich anscheinend sofort dafür schuldig und als Nazi fühlen müssen, was er nicht tat, aber dann im Vorfall inszenierte?! Er erfüllte die Erwartungshaltung der Massenmedien. Die Reaktionen darauf passen! Was sagte er überhaupt wirklich? Siehe fettgedruckten Text. Rein "Er ist nicht unbedingt das, was man einen guten Kerl nennt." könnte man falsch verstehen. Es ist nur, etwas salopp formuliert, die Aussage, "Hitler sei kein guter Kerl gewesen"! Eine, für viele Leute, etwas zu schwache negative Aussage, doch keine positive. Im Gesagten ist KEINERLEI positive Aussage zu Hitler, kein einziges positive Wort! Er sagte nicht, dass er Hitler mag. Er sagte bloß, dass er ihn verstehen und sich in ihn einfühlen kann. Sehr böse!
Lars von Trier verlor nicht die Kontrolle über sich, er sagte zwei negative und keine Hitler-freundlichen Äußerungen, er entblößte das System...

Nachtrag:
- Hier ein Video der "bösen Äußerungen" -

"Ich wollte wirklich ein Jude sein, aber dann fand ich heraus, dass ich ein Nazi bin, weil meine Familie deutsch war, die Hartmanns. Das fand ich aber auch gut. Was soll ich sagen? Ich verstehe Hitler sogar, aber ich denke, dass er ein paar falsche Dinge getan hat. Man würde ihn nicht unbedingt als guten Menschen bezeichnen, aber ich verstehe viel und sympathisiere auch in gewisser Weise mit ihm."

Kurzum, wie oben beschrieben, wollte er mit der Show wohl die übliche Methode der Medien und "Deutsch = Nazi" bloßstellen, nachdem man ihn zu Albert Speer befragte und die einzig erlaubt Antwort erwartete. "Ich sympathisiere auch in gewisser Weise mit ihm" ist neben "Ok. ich bin ein Nazi." das Einzige, was pro Hitler/Nazis ist. Letzteres sagte er jedoch "spaßig" am Ende und "Ich sympathisiere auch in gewisser Weise mit ihm" heißt nicht, "ich mag Hitler"! Die Betonung liegt auf "in gewisser Weise". Diese gewisse Weise ist vermutlich "ich kann ihn auch sehen, wie er da am Ende in seinem Bunker hockt". Damit meint er nur gewisse Umstände und nicht Hitler im Allgemeinen, das kam erst zum Schluß, als er dann endgültig als Deutscher, dass er leider kein Jude war betonte er zuvor, ein Nazi sein musste.

Was ihn mehr zum Nazi machte vielleicht: "Ich unterstütze die Juden, naja, nicht zu sehr, weil Israel wirklich nervt. Wie komme ich denn aus dieser Nummer wieder raus? Ok, ich bin ein Nazi."

Israel-Kritiker werden oft zu Nazis diffamiert, um sie ohne Argumente mundtot zu machen. Ansonsten gilt das Erwähnte. Dass er betonte, den Zweiten Weltkrieg nicht zu mögen und nichts gegen Juden hat, ändert für die Massenmedien nichts. Lars von Trier verhielt sich nicht sehr intelligent, tat aber nichts Verwerfliches, das ein "Rauswurf" von ihm rechtfertigen würde. Er hätte wissen müssen, wie die Medien immer reagieren, wenn man sich nicht 1:1 nach der Sprachregelung äußert.

Ein Interview mit Lars von Trier zum Vorfall:

"Das alles begann mit Auslassungen über die deutsche Romantik, deren Wertvorstellungen vom Dritten Reich zum Teil übernommen wurden. Die Leute wollten, dass ich sage, dass Albert Speer kein großer Künstler war. Und das kann ich nicht unterschreiben. Der Mann war ein Arschloch, das für den Tod vieler Menschen verantwortlich war, aber zugleich auch ein Künstler, der auf die Nachwelt einen fantastischen Einfluss ausgeübt hat. Wir müssen hier eine Trennlinie ziehen - wie zwischen Sport und Politik. [...] Ich trage einen sehr berühmten dänisch-jüdischen Namen. Das Gleiche gilt für meine Kinder. Die Hälfte meines Lebens verbrachte ich damit, meine jüdischen Wurzeln zu erforschen. Bis ich erfahren habe, dass der Mann, den ich für meinen Vater hielt, nicht mein Vater war. Tatsächlich bin ich deutscher Abstammung. Und im dänischen Slang nennt man nun mal Deutsche 'Nazis', auch wenn das alles andere als lustig, sondern nur dumm ist."
Quelle: spiegel.de

- Syrien: USA verhängen erstmals Sanktionen gegen Assad"
"Die internationale Gemeinschaft erhöht den Druck auf den syrischen Staatschef: Die US-Konten von Assad sind eingefroren, die EU plant ein Einreiseverbot. [...] Zudem dürfen US-Bürger keine Geschäfte mehr mit dem syrischen Regime machen. [...] [Es] ist nicht bekannt, ob Assad tatsächlich viel Geld auf amerikanischen Konten lagern hat. Nach einem Bericht der BBC werden die Auswirkungen für das Regime minimal sein, es handele sich eher um einen symbolischen Schritt." (zeit.de)

"Ob Assad weiter an der Macht bleibe, müsse "letztlich das syrische Volk entscheiden"." meint das Weiße Haus. (stern.de)
Quellen: zeit.de + stern.de
Kommentar: Die US-Sanktionen sind ein Witz! Assad hat vermutlich kein bekanntes Vermögen in den USA. Die Geschäfte mit den USA werden auch nicht das große Ding gewesen sein. Nun handelt man halt mit China, Russland usw. Auch hat man nicht wirklich etwas gegen Assad, der offenkundig hunderte Zivilisten massakrieren ließ. Gaddafi in Libyen will man unbedingt mit voller militärischer Härte stürzen, obwohl es in Libyen keinerlei seriöse Berichte - die NICHT von den bewaffneten Rebellen stammen, die logischerweise üble Kriegspropaganda verbreiten - über Massaker o.ä. seitens des Staates gibt. Assad soll, wenn überhaupt, nur vom Volk gestürzt werden, das er also weiterhin ungestört unter Augen der USA bekämpfen darf!
1a Doppelmoral der USA!