Montag, 26. Juli 2010

Kurzmeldungen vom 26.07.2010

- Tragödie in Duisburg: Stadt vernachlässigte Sicherheit
"Die Stadt Duisburg soll die Loveparade-Veranstalter von der Vorschrift befreit haben, die vorgeschriebenen Breiten der Fluchtwege einhalten zu müssen. "Das ist kein tragisches Unglück, sondern ein Verbrechen", sagte Deutschlands führender Konzertveranstalter, Marek Lieberberg. [...] Deutschlands führender Konzertveranstalter, Marek Lieberberg, erhob schwere Vorwürfe gegen die Veranstalter. "Befruchtet haben sich die Geltungssucht der Lokalpolitik, die Profitsucht der Veranstalter, auf beiden Seiten gut gedüngt durch totalen Amateurismus. Das ist kein tragisches Unglück, sondern ein Verbrechen", sagte Lieberberg der "Süddeutschen Zeitung"."
Quelle: n-tv.de
Kommentar: Die Bürger werden von den Ämtern und Behörden schon übertrieben für winzigste, unwichtige Kleinigkeiten bestraft. Wenn hier die Täter der Bürokratie und Profitgier, nicht nur die Chefs, einfach so davonkommen, wäre das skandalös. Für alle sind die härtest möglichen Strafen lt. Gesetzbuch noch sehr mild, wenn man die Folgen (z.Z. 20 Tote) ansieht...

- "Stresstest ohne Stress"
"Von einem großen medialen Echo wurde die Veröffentlichung des Stresstests durch das Committee of European Banking Supervisors (CEBS) begleitet, schließlich sollte der Stresstest einen wichtigen Beitrag zur Wiederherstellung des Vertrauens der Märkte in das europäische Bankensystem leisten. Der Test war von Anfang an als Beruhigungspille gedacht und die Pille wird wohl wirken. [...] Der Stress-Test konzentriert sich hauptsächlich auf Kredit-und Marktrisiken, einschließlich der Forderungen aus europäischen Staatsanleihen. Der Schwerpunkt der Stresstests wurde auf die Eigenkapitalausstattung Tier 1 Kapital und nicht auf die möglichen Liquiditätsrisiken gelegt. [...] Alles in Allem kann man aus der Methodik und den Ergebnissen des Stresstestes nur ableiten, dass an wirklichen notwendigen Veränderungen im Bankensystem und einer Finanzmarktreform kein wirkliches Interesse besteht. Ein weichgespülter, in Teilen fragwürdiger Stresstest soll das Vertrauen der Märkte wiederherstellen und damit die spekulative Party an den Finanzmärkten erhalten."
Quelle: wirtschaftquerschuss.blogspot.com
Kommentar: Die Show geht ungestört weiter...

- Loveparade bei Axa versichert
"Gegen Haftungsansprüche bis maximal 7,5 Mio. Euro hat sich der Veranstalter des Technospektakels bei der Axa abgesichert. Darüber hinaus gehende Forderungen muss er selbst tragen. Es können noch Jahre vergehen, bis alle Fragen geklärt sind."
Quelle: ftd.de
Kommentar: Nur 7,5 Millionen Euro für inzwischen 20 Menschenleben? Viel zu wenig, in Deutschland oder Europa aber vermutlich ausreichend. Eine der ganz wenigen guten Sachen in den USA ist die Haftung und Entschädigung bei Personenschäden. Wofür man in Deutschland meist max. 20.000 - 50.000 Euro erhält, sind in den USA oft mindestens einige Millionen (US$).

- Defekte PCs: Spione in der Werkstatt
"Computerbild hat unter Tarnnamen elf Computer zur Reparatur geschickt. Die Redaktion hatte ein Spionageprogramm installiert, das genau aufzeichnete, was der Techniker am PC unternahm. Heraus kam eine erschreckende Erkenntnis. [...] Bei mehr als der Hälfte der PC „schnüffelten die PC-Techniker durch die privaten Datenschätze, betrachteten Urlaubsbilder, sichteten Dokumente, schauten sich Videos an und kopierten sogar Daten“."
Quelle: faz.net
Kommentar: Dass das gemacht wird ist ganz menschlich und war absolut zu erwarten. Wer seinen PC zur Reperatur gibt, sollte zuvor private Daten (inkl. ggfs. Banksoftware!), z.B. per USB-Stick oder USB-HD sichern, auf dem PC löschen und dann zur Sicherheit noch den nur scheinbar leeren Platz der Festplatte überschreiben. (Möglich mit diverser Software wie "Eraser". ACHTUNG: Nur den leeren Speicherplatz nach dem Sichern und Kopieren der Daten überschreiben...)