Mittwoch, 16. Juni 2010

Kurzmeldungen vom 16.06.2010

Meldungen werden ggfs. bis 24 Uhr aktualisiert

- US-Kongress kippt härtere Kontrolle der Ratingagenturen
"Die Verfechter einer schärferen Kontrolle von Ratingagenturen haben in den USA eine Niederlage erlitten. Im US-Vermittlungsausschuss zur Finanzmarktreform setzten sich trotz massiver internationaler Kritik an der Branche die Befürworter der derzeitigen Strukturen durch. Damit wird es keine staatliche Abwicklungsstelle geben, die Interessenskonflikte bei der Bewertung von Anlagen klärt."
Quelle: de.reuters.com
Kommentar: Die Mächtigen (Finanzwelt) schützen sich selbst! Wie soll die Schauspielertruppe genannt "Politiker" je was ändern? Eine Politik, die gegen die Elite und Finanzwelt gerichtet ist, kann es in unserem System nie geben!

- Handwerk: 6,7% weniger Umsatz im 1. Quartal 2010
"Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen mitteilt, lagen die Umsätze im zulassungspflichtigen Handwerk im ersten Quartal 2010 um 6,7% niedriger als im ersten Quartal 2009. Damit waren die Umsätze, verglichen mit dem jeweiligen Vorjahresquartal, zum sechsten Mal in Folge rückläufig. Zugleich waren im zulassungspflichtigen Handwerk Ende März 2010 1,5% weniger Personen tätig als Ende März 2009."
Quelle: destatis.de
Kommentar: Wo ist der goldene Boden des Handwerks geblieben?

- Illinois macht Kalifornien als US-Superschuldner Konkurrenz
"Kreditderivate (Credit Default Swaps, CDS) für Illinois kletterten laut Daten der Nachrichtenagentur Bloomberg zuletzt auf 290,9 Basispunkte. [...] Um 10 Mio. $ an Anleihen von Illinois zu versichern, wird damit eine jährliche Versicherungsprämie von 291.000 $ fällig. [...] Das Haushaltsdefizit von Illinois wird sich dieses Jahr auf die Hälfte des gesamten Budgets von 25,9 Mrd. $ belaufen. Der Bundesstaat sitzt auf einem Berg unbezahlter Rechnungen in Höhe von 4,4 Mrd. $."
Quelle: ftd.de
Kommentar: Der neue US-Bürgerkrieg: Arme hochverschuldete gegen "reiche" US-Staaten ;-)

- Fannie Mae und Freddie Mac vor dem Börsen-Aus
"Die USA wollen die in der Wirtschaftskrise fast untergegangenen Hypothekenbanken Fannie Mae und Freddie Mac von der Börse nehmen. Grund dafür sei, dass der Kurs von Fannie Mae für einen längeren Zeitraum unter das Minimum von einem US-Dollar gefallen sei"
Quelle: handelsblatt.com
Kommentar: Aus den Augen, aus dem Sinn? Kursrutsch heute: Fannie Mae -39% und Freddie Mac -38%!

- Ende der Staatshilfen: US-Hausmarkt gleitet in die Krise zurück
"Der amerikanische Immobiliensektor steht im Zentrum der Finanzkrise. Washington half über Monate mit Steuergutscheinen und Wertpapierkäufen. Das ist vorbei - und die Baubeginne gehen drastisch zurück. [...] m Mai gingen die Baubeginne um zehn Prozent zurück. Auf das Jahr hochgerechnet ergibt das 593.000 Einheiten. Das ist das tiefste Niveau seit Oktober 2009. Bei Einfamilienhäuser fiel der Rückgang mit mehr als 17 Prozent so stark wie 1991 nicht mehr aus."
Quelle: ftd.de
Kommentar: Neue Hilfen? Laut Artikel wird es das "gratis Geld" für (Zocker-) Banken noch länger geben, die Spekulationsmilliarden sind durch die automatischen Handelssysteme sicher!

- GM-Chef sieht sich von Deutschland getäuscht
"General Motors will seine Europa-Tochter Opel nach monatelangem Ringen um Staatshilfe auf eigene Faust sanieren. Alle Bürgschaftsantränge sollen zurückgezogen werden. Die Amerikaner wollen dennoch am Sanierungskonzept festhalten - und sehen sich von Deutschland getäuscht."
Quelle: handelsblatt.com
Kommentar: Die Politik zog zur Täuschung der Wähler eine Rettungsshow ab und GM freut sich keine Hilfen samt Auflagen zu erhalten. Vielleicht war alles eine ausgemachte Sache...

- „Der wahre Test für Europa kommt erst noch“
"Die Kurse an den Börsen tendieren nach oben, während sich der Euro erholt. Das wird jedoch nicht von Dauer sein, erklärt Bob Janshua, Chefstrage der Royal Bank of Scotland. Er fürchtet, dass Europas Probleme noch lange nicht gelöst sind. [...] nachdem sich eine anfängliche Panik verflüchtigt, kommt es üblicherweise zu einer Kurserholung an den Börsen. In diesem Rahmen können die Kurse in den kommenden drei Wochen um weitere fünf Prozent steigen. Also steigen die Kurse im Moment nur aus psychologischen Gründen? Ja, es handelt sich um eine so genannte „Erleichterungsrally“. Die Kursgewinne gehen nicht von fundamentalen Gegebenheiten aus."
Quelle: faz.net
Kommentar: Das ist keine Erleichterungsrally, sondern eine reine Zockerrally der zockenden Banken. Die Zocker benötigen keine Gründe zum Handeln, sondern bloß genug (billiges) Geld! Dass hinter den Bewegungen an den Aktienmärkten keine fundamentalen Gegebenheiten stecken ist korrekt. Die Massenmedien wählen sich zwar immer irgendwelche Meldungen zur Begründung aus, was nichts heißt. Meist wirken sich schlechte Meldungen nicht oder kaum aus und jede scheinbar positive Meldung wird groß als der Aufschwung und die Rallybegründung gefeiert.

- Lebensmittelampel scheitert in Brüssel
"In Deutschland war sie schon gescheitert. Jetzt hat auch die EU der Lebensmittelampel endgültig eine Absage erteilt. Stattdessen soll es eine Kennzeichnung auf Grundlage von Portionen oder Tagesbedarf geben. Kritiker sehen darin einen Kotau vor der Lebensmittelindustrie."
Quelle: ftd.de
Kommentar: Die Lobby hat wie immer gewonnen! Ein Ampel mit oft rotem "Warnzeichen" auf sehr vielen Lebensmitteln gefällt der Lebensmittelindustrie überhaupt nicht...