Dienstag, 8. Juni 2010

Kurzmeldungen vom 08.06.2010

Meldungen werden ggfs. bis 24 Uhr ergänzt

- Familienministerin gibt auf Twitter die Marie Antoinette
"Bundesfamilienministerin Kristina Schröder wendet sich nach dem “einmaligen Kraftakt” (vulgo Sparpaket) der Regierungskoalition via Facebook und Twitter an das Volk: “Ich habe als Abgeordnete aus voller Überzeugung der Schuldenbremse zugestimmt. Dann muss ich mich jetzt auch am Sparen beteiligen.” [...]

Aber: Eine Familie in Hartz IV, 2 Kinder, erhält inkl. Elterngeld 1885 € vom Staat. Netto! Ist das gerecht gegenüber denen, die arbeiten?"
[...]
Auf Twitter hingegen bricht nun ein Shitstorm gegen die “Oberschichtentweets” der Ministerin los. Eine kleine Auswahl:

@kristinakoehler Eine Ministerin erhält 12.860€/Monat vom Staat + Nebenverdienste. Ist das gerecht gegenüber denen, die arbeiten?

Fehlt eigentlich nur noch: "Sollen Sie doch Kuchen essen" - @kristinakoehler

Ich binde @kristinakoehler an der Berliner Tafel fest und rufe allen HartzIV-Familien zu: "Essen ist fertig!" usw.

Mehr s. Quelle!

Quelle: marx-blog.de
Kommentar: Politisch schnell eingelebt nennt man das...

- Die Regierung der Besserverdiener schiebt die Rechnung für Schäden aus deren Spekulation den kleinen Leuten zu: Zeit für eine friedliche Revolution in Deutschland (und anderswo)
"Allein 30,3 Mrd Euro sollen in den nächsten vier Jahren unter der verlogenen Überschrift „Neujustierung von Sozialgesetzen" gespart werden. „Justierung" hat normalerweise etwas mit Recht zu tun, hier ist sie pures Unrecht. Zusätzlich werden die Verbraucher, auch wieder weitgehend die „kleinen Leute", über Belastungen der Fluggesellschaften und der Bundesbahn, herangezogen, die auf sie abgewältzt werden dürften. [...] Dagegen werden weder die Wohlhabenden, von denen die Spekulationsmasse ausging, steuerlich zur Kasse gebeten, noch werden die Unternehmen bis auf die lächerlich geringe Bankenabgabe von 6 Mrd Euro richtig beteiligt, lächerlich angesichts der hunderte von Milliarden, die der Staat für die Banken blechen mußte oder noch muß."
Quelle & Infografik: jjahnke.net

- Staat zahlt 442 Millionen Euro für Kirchengehälter
"Die Bundesregierung spart und streicht, doch kirchliche Gehälter verschont sie. Die Bezüge werden seit 200 Jahren vom Staat getragen, und niemand scheint daran etwas ändern zu wollen - obwohl 2009 fast eine halbe Milliarde Euro gezahlt wurde."
Quelle: spiegel.de
Kommentar: Allen Religionen, in Form der Glaubensvereinigungen, geht es nur um Macht und Geld. Wer etwas glaubt, muss keiner "Glaubensgemeinschaft" mit einer Hirachie und "Mitgliedsgebühr" beitreten. Dass das notwendig sei, wird uns von den Religions-Abzockern, eigentlich "Firmen", bloß eingeredet! Glaube ist an keine Mitgliedschaft und keinen Gehorsam angeblicher, selbsternannter(!) "Gottesvertreter auf Erden" gebunden...

- Israel-Kritik: Wie sich die Grande Dame der US-Presse um ihren Job redete
"Die alte Dame war eine Institution im politischen Washington. [...] Doch jetzt ist sie zu weit gegangen. Ein Filmemacher zeichnete am 27. Mai eine Tirade der greisen Reporterin auf, bei der sie Israel aufforderte, Palästina zu verlassen ("to get the hell out of Palestine") und den israelischen Juden dabei gleich auch noch riet, "in ihre Heimat" nach Deutschland und Polen zurückzukehren."
Quelle: ftd.de
Kommentar: Eine nicht besonders höflich formulierte Aufforderung. Ein Grund "zurückzutreten"?

- Goldpreis schließt auf neuem Allzeithoch
"Der Preis für die Feinunze Gold steigt um 5,70 Dollar und notiert zum Handelsschluss bei 1246,50 Dollar."
Quelle: derboersianer.com
Kommentar: Zu spät zum Goldkauf? Wer der PR vom super Aufschwung nicht ganz glauben kann, darf sich trauen. Ein wenig riskant ist es trotzdem Gold heute zu den Preisen zu kaufen. Das zählt jedenfalls zur Zockerei! Gold 2011 bei 2500 US$? Möglich, nicht sicher! Zum wild Zocken gibt es bessere Möglichkeiten als Gold...

- Trick sichert Euro-Rettungsschirm Deutschland-Rating
"Die Zweckgesellschaft für den Euro-Rettungsschirm ist unter Dach und Fach, bis zu 750 Milliarden Euro stehen als Krisen-Kredit für taumelnde Staaten bereit. Mit einem Trick sichert Brüssel, dass sich die Kosten der Geldbeschaffung in Grenzen halten: Die Finanzagentur bekommt das deutsche AAA-Rating, obgleich auch die bonitätsschwachen Krisenstaaten an dem Vehikel beteiligt sind."
Quelle: handelsblatt.com
Kommentar: Ein Trick in der Finanzwelt! Die ganze Finanzwelt besteht nur aus Tricks und Lügen! Deutschland hat selbst das "AAA" längst nicht mehr verdient! Dass man der Zweckgesellschaft ein "AAA"-Rating gibt ist ein Witz und zeigt, wieso unsere Politiker eine eigene EU-Ratingagentur zu errichten gedenken. Das bietet einem die Chance die verlogenen "AAA"-Ratings seinen EU-Ländern politisch zu garantieren.
Überlegung am Rande:
Dieser ganze "Rettungsverein" erhält Deutschlands AAA-Rating, da im Ernstfall alles an Deutschland hängen bleiben wird! "Wir" bürgen für ganz Europa und sollen alle Pleitestaaten retten...

- Auf einem entfernten Stern
"Der britische Premier spricht von jahrzehntelangen Qualen, die Bundesregierung will 80 Mrd. Euro sparen, die US-Frühindikatoren brechen ein, doch die Aktienanalysten sehen bis 2012 ein kumuliertes Gewinnwachstum von 93 Prozent. Geht's noch? "
Quelle: ftd.de
Kommentar: "Das Kapital" gehört zu den wenigen Stimmen der Massenmedien, die der Wirklichkeit am nähesten kommen. Einige, die vom großen Aufschwung reden, werden ein böses Erwachen haben, da kein einziges der Probleme der Finanzkrise gelöst wurde! Alle Kernursachen vertagte man und blähte sie weiter auf!

- Fett-Steuer soll US-Haushalt aufpäppeln
"Eine Soda Tax soll her. Süßgetränke wie Cola, Sprite oder Fanta sollen demnach deutlich stärker besteuert werden als bisher. Dass dies die ausgeprägte Fettsucht in den USA einbremsen kann, ist dabei nur ein wertvoller Nebeneffekt."
Quelle: derstandard.at
Kommentar: Grundsätzlich sinnvoll aber nicht die angebliche Freiheit, mit der man die USA bis heute bewirbt. So begründet kann man auch den Aufenthalt bei Tag im Freien mit einer Steuer belegen, da die Sonne zu Hautschäden (Hautkrebs) führen kann...

- USA: Sparzwang an Schulen - Vier-Tage-Woche für Schüler
"Sparen an der Bildung mal anders: In den USA streichen Schulen einen Unterrichtstag - aus Kostengründen. Viele Lehrer und Schüler sehen darin ein Erfolgsmodell für die Zukunft. [...] Peach County ist einer von 120 Schulbezirken in Georgia, in dem die Schüler nur vier Tage pro Woche zur Schule gehen müssen. Der Grund: die leeren Kassen der Kommunen."
Quelle: sueddeutsche.de
Kommentar: Nur der Finanzwelt und Elite muss es gutgehen! Da spart man gerne bei den Armen und der Ausbildung! Bei uns noch nicht so erkennbar wie in den USA... Ein Witz, wie bei der Umfrage zum Artikel dem Irrsinn eine Mehrheit zustimmt!

- Sparpaket: „Frankreich wird Deutschland nicht nacheifern“
"Frankreich lehnt ein Sparpaket, wie es das Bundeskabinett beschlossen hat, ab. Zu gefährlich seien solch drastische Sparmaßnahmen für die französische Wirtschaft. Zuvor hatte die Bundesregierung ein geplantes Treffen mit Sarkozy in Berlin kurzfristig abgesagt."
Quelle: faz.net
Kommentar: In den Kommentaren zum Artikel findet man alles Wichtige! Im Notfall zahlt doch sowieso wieder Deutschland...

- Mehr Gehalt für Beamte - auch für Merkel und ihre Minister
"Die Bundesregierung plant milliardenschwere Einsparungen im Haushalt des kommenden Jahres, doch die Beamten dürfen sich nach Berechnungen des Bundes der Steuerzahler auf Einkommensverbesserungen in Höhe von fast 5 Prozent freuen. [...] Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihre Minister profitieren von der Gehaltssteigerung bei den Beamten, weil ihre Gehälter an die Beamtenbezahlung gekoppelt sind. So steigt das Monatsgehalt der Kanzlerin um 334 auf 16.160 Euro, das ihrer Ministerkollegen um 271 Euro auf rund 13.130 Euro."
Quelle: abendblatt.de
Kommentar: Die Verursacher der Krise in der Finanzwelt, für die alle Normalbürger den Gürtel enger schnallen sollen, feiern weiter ihre Party als sei nichts geschehen und machen dank Hilfe der Politik bzw. Steuerzahler weiter Milliardengewinne und die Politik erhöht sich und Vasallen (Beamte) den Lohn...

- Wer lebt denn hier über seine Verhältnisse?
"Liebe Bundesregierung, sehr geehrte Frau Merkel,

wen meinen Sie eigentlich, wenn Sie sagen, wir hätten jahrelang über unsere Verhältnisse gelebt?

Ich jedenfalls habe das nämlich ganz sicher nicht getan. Ich gebe nur das Geld aus, das ich habe. Ich zahle Steuern, bin gesetzlich krankenversichert und sorge privat für das Alter vor.
[...]
Meinen Sie vielleicht die Arbeitslosen und Hartz IV-Bezieher, bei denen jetzt gekürzt werden soll? Meinen Sie die Zeit- und Leiharbeiter, die nicht wissen, wie lange sie ihren Job noch haben? Oder meinen Sie die Normalverdiener, denen immer weniger netto vom brutto übrigbleibt? Haben die etwa alle "über ihre Verhältnisse" gelebt?

Nein, maßlos waren und sind ganz andere: Zum Beispiel die Banken, die erst mit hochriskanten Geschäften Kasse machen, dann Milliarden in den Sand setzen, sich vom Steuerzahler retten lassen und nun einfach weiterzocken als ob nichts gewesen wäre."

Quelle: tagesschau.de
Kommentar: Wer über den Verhältnissen lebt ist die Elite und Finanzwelt, die Milliarden an Gehälter und Boni (indirekt) durch die Produktivität aller arbeitenden Bürger bekommt. (Finanzprodukte, die auf der Realwirtschaft aufsetzen.) Die Masse arbeitet quasi nur für die Zocker und ihre Finanzprodukte, die durch die Arbeit der Bürger unglaublich absahnen, während der Arbeiter immer stärker verarmt und für weniger Lohn arbeiten soll! Das fängt bereits bei ganz normalen AGs an, die rein fremden Interessen (Aktienbesitzer) dienen! Die Elite schafft "aus der Luft" zudem Milliarden (bzw. bekommt sie quasi gratis geliehen) zum Zocken und die daraus erzielten Gewinne darf sie dann real behalten. Ein Irrsinn! Wenn man normalen Bürgern einfach so zum Zocken paar Milliarden geben würde, könnten sie im Jahr auch MILLIONEN an Gewinnen an den Börsen machen! Die Elite kontrolliert zu ihrem Vorteil die Geldschöpfung, Wertschöpfung und Produktivität. Sie betreibt gezielt Lohndumping Hand in Hand mit der Politik, damit ihre Profite weiter steigen...

- Islands Ermittler über Finanzkrisen-Bewältigung: "Nur wir ermitteln gegen die Banken"
"Islands Geldinstitute müssen den Ermittlern alle Beweise übergeben, freut sich Ólafur Thór Hauksson - und wundert sich, dass in anderen Ländern die Verursacher der Finanzkrise ungeschoren bleiben. "
Quelle: taz.de
Kommentar: Darüber wundert er sich? Die Politik geht halt nicht gegen die wahren Chefs und Elite des Landes vor, da die das Sagen hat.