Mittwoch, 10. März 2010

Kurzmeldungen vom 10.-11.03.2010

- Streiks in Griechenland: "Nur noch raus aus dem Euro"
"Die Proteste gegen Sparvorgaben der EU werden sich nicht auf Griechenland beschränken, warnen Gewerkschafter. Wenn in Europa Lohnkürzungen und Steuererhöhungen an die Stelle der Abwertung nationaler Währungen treten, seien Unruhen in weiteren Ländern programmiert. Deutschland habe kräftig dazu beigetragen. [...] "Ein EU-Mitglied nach dem anderen wird gezwungen sein, Löhne zu kürzen und Menschen auf die Straße zu setzen", warnt John Monks, Generalsekretär des europäischen Gewerkschafts-Dachverbandes ETUC. "Damit ist der soziale Zusammenhalt in Europa in Gefahr". Früher, vor der Währungsunion, konnte ein Land durch Abwertung seiner nationalen Währung ein Stück Wettbewerbsfähigkeit zurückgewinnen. Durch die Gemeinschaftswährung ist dieser Weg versperrt: "Wenn jetzt ein Lohnkürzungswettlauf an die Stelle des Abwertungswettlaufes tritt, bekommen wir große Probleme", heißt es in einer Erklärung der ETUC."
Quelle: manager-magazin.de
Kommentar: Letzteres war eines der besten Argumente gegen den Euro. Da der Euro jedoch aus machtpolitischen und nicht nur wirtschaftlichen Gründen kam, ignorierte man jede Logik.

- BMW verdient wieder Geld mit Autos
"Aufatmen in München: Beim Autobauer BMW ist der Gewinn im Krisenjahr 2009 zwar eingebrochen - aber weniger stark als erwartet. Der Überschuss sei auf 210 Mio. Euro gefallen [...] BMW verdiente zwar 36,4 Prozent weniger als im Vorjahr, aber deutlich mehr als die 174 Mio. Euro, mit denen Analysten im Schnitt gerechnet hatten. "
Quelle: ftd.de
Kommentar: Dumm, dümmer, "besser als erwartet Trick"! Wenn zuvor irgendwer was noch Mieseres erwartet hat, wird jede noch so schlechte Zahl plötzlich gut! Das ist der "Trick" seit nun über einem Jahr... Tolle Methode der Finanzwelt, um quasi jede Zahl (pseudo) gut aussehen zu lassen.

- Ministerium verzögert Kundus-Aufklärung – Ausschuss beschwert sich
"Über die Hälfte der Unterlagen fehlen. Bereits Mitte Dezember stellte der Untersuchungsausschuss seine Beweisanträge und forderte alle Akten vom Verteidigungsministerium an. KONTRASTE liegt ein internes Schreiben vor, das zeigt: Erst zweieinhalb Monate später, Ende Februar, erteilt das Ministerium überhaupt eine Weisung, wichtige Anträge des Ausschusses zu bearbeiten. [...] Karl-Theodor zu Guttenberg (CDU), Bundesminister der Verteidigung: „In einem so entscheidenden Fall in der Geschichte der Bundeswehr, da meine Damen und Herren, hat der Bundesminister sich schon noch selbst das Recht herauszunehmen, zu entscheiden, was wesentlich und was unwesentlich ist.“ Was wesentlich und was unwesentlich ist, will der Minister selbst entscheiden. Na, prima. Dann dürfen wir gespannt sein, was wir dann von ihm vor dem Untersuchungsausschuss demnächst zu hören bekommen. "
Quelle: rbb-online.de (inkl. VIDEO des Beitrags)
Kommentar: Ein Verhalten, das ganz klar auf Verschleierung und etwas zu Verbergendem schließen lässt! Wieso verhält man sich sonst so? Braucht man Zeit zum Fälschen der Akten? Bestimmt nicht, da man selbst festlegt, welche Informationen rauskommen. Man gibt Dokumente gar nicht raus oder schwärzt das Entscheidende!

- Gesundheitsminister Rösler: Der Quacksalber von der FDP
"Wow, das klingt wild und gefährlich: "So breche ich das Preismonopol der Pharmaindustrie", droht Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler am Schwarzen Brett der Deutschen, also in "Bild". Mensch soll staunen: Ausgerechnet ein Liberaler zeigt der renditeverwöhnten Arzneimittelbranche die Zähne? Beißt ihr womöglich die fetten Gewinne weg? Wow! [...] Bloß: Es sind alles nicht seine Ideen. Sämtliche Ansätze hat die Pharmabranche, die um den Druck auf sich weiß, selbst geliefert - und schon vor sechs Wochen der Öffentlichkeit vorgestellt. "Interessant, dass man uns zu unseren eigenen Vorschlägen zwingen will", konstatiert darum unterkühlt Bernd Wegener, der Chef des Bundesverbandes der Pharmazeutischen Industrie (bpi)."
Quelle: stern.de
Kommentar: Lustig, wieder politische Scheingefechte für die dumme Masse :-) Wenn die FDP etwas vorschlägt, stecken stets irgendwelche Lobbyinteressen dahinter! Die FDP als Gegner und Schädiger der Pharmaindustrie? Unmöglich! Am Ende wird man dem Geschäft der Pharmaindustrie nicht schaden..

- Vorwürfe gegen Westerwelle: Firma des Bruders an Bord
"Wenn Auslandsreisen zu Familienausflügen werden [...] So gehörte zu der Wirtschaftsdelegation, die ihn Mitte Januar nach Asien begleitete, die Ludwigshafener Firma seines Bruders Kai Westerwelle, wie die Berliner Zeitung am Donnerstag berichtete. Mit dabei war demnach auch ein Geschäftspartner seines Lebensgefährten, des Sportevent-Managers Michael Mronz."
Quelle: sueddeutsche.de
Kommentar: Eins muss man Westerwelle lassen. So offen und zahlreich wie er betrieb bisher kein Politiker Eigenprofit im Amt! Politische Ämter als reine Abkassierjobs! Westerwelle eine Ausnahme?

- "Da gibt es großen Missbrauch"
"20 bis 30 Milliarden Euro verlieren laut einer Schätzung des Verbraucherministeriums Anleger durch schlechte Finanzberatung. Zwar wurde mit der Rentenreform 2001 die individuelle Verantwortung ein wesentlicher Bestandteil der Vorsorge fürs Alter. Der Verbraucherschutz ist dabei weitestgehend auf der Strecke geblieben. Wer für die Rente ansparen möchte, sieht sich einer Vielzahl von unseriösen Anbietern und falschen Verbraucherschutzorganisationen gegenüber."
Quelle: heise.de
Kommentar: Nicht nur durch schlechte Finanzberatung verlieren Privatanleger viel Geld. Wie am Beispiel DAX schon mehrfach erklärt, nehmen die Profizocker der Banken den Kleinanlegern sozusagen das Geld weg. Sie selbst können die Märkte in die Bereiche bewegen, wie es ihnen passt und ihnen das Geld der Kleinanleger bringt. Überwiegen z.B. die Zocks auf fallende Werte, hebt man sie bis zum "Knockout" an und hat das Geld... Lohnt sich das? Durchaus, da man täglich an das Geld vieler privater Spekulanten kommt.

- Nichts dazugelernt
"Die Firmen sollen ihre Mittelüberschüsse jetzt wieder für produktive Zwecke wie Fusionen, Übernahmen oder Aktienrückkäufe einsetzen, meint beispielsweise Threadneedle. Das ist kein Scherz. Und uns trifft der Schlag."
Quelle: ftd.de

- Amerikas Mittelstand misstraut der Wall Street-Propaganda
"Neueinstellungen ? Nichtmal mit Zuschüssen der Obama-Administration ! Das sagen 69% der von Rasmussen Reports im Februar befragten Mittelständler zwischen Houston, Los Angeles, Seattle und Boston. Jeder zweite von ihnen musste in den vergangenen 90 Tagen wegen Cashflow-Problemen seine Rechnungen später begleichen. Sieht so eine Erholung aus ? [...] 75% der KMU zwischen dem Golf von Mexiko im Süden und der kanadischen Staatsgrenze am 49. Breitengrad im Norden erwarten in den nächsten sechs Monaten keine Verbesserung des ökonomischen Umfeldes für ihr Unternehmen."
Quelle: markusgaertner.wordpress.com

- Euro-Staaten überschwemmen Kapitalmarkt mit Anleihen
"Frankreich, Spanien und Portugal nehmen Milliarden auf. Doch das Angebot verstimmt Investoren: Die Kurse fallen. Madrid tut sich zudem mit seiner Emission schwer. Paris umgeht die Probleme mit einem Superlangläufer von satten 50 Jahren."
Quelle: ftd.de
Kommentar: Das fröhliche Schuldenspiel läuft weiter...

- Deutsche Exporte im Januar mit -27,9% zum Hoch
"Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) heute mitteilte, stiegen die Exporte Deutschlands im Januar 2010 um unbereinigte +0,16% im Vergleich zum Vorjahresmonat. Im Vergleich zum Vormonat ging es unbereinigt kräftig um -7,66% abwärts. [...] Im Januar 2010 wurden Waren und Güter in einem unbereinigten Volumen von 63,9 Mrd. Euro ausgeführt, nach revidierten 69,2 Mrd. Euro im Vormonat und nach 63,8 Mrd. Euro im Vorjahrsmonat! Zum Hoch im Oktober 2008, mit 88,7 Mrd. Euro Exportvolumen, brechen die Ausfuhren noch um -27,96% ein!"
Quelle: wirtschaftquerschuss.blogspot.com
Kommentar: Auf den Aufschwung können wir vertrauen ;-)

- Märkte steuern auf die nächste Krise zu
"Die Kapitalmärkte sind aus dem Gröbsten noch lange nicht heraus. Das ergeben Gespräche des Handelsblatts mit prominenten Experten. Gefahren drohen am Anleihmarkt, bei Aktien und vor allem für den Euro. Große Sorge bereiten den Fachleuten vor allem die globalen Schuldenexzesse und das extrem niedrige Zinsniveau, das unweigerlich zu einer Inflation führen werde."
Quelle: handelsblatt.com
Kommentar: Seit nun über einem Jahr(!) ignoriert man an der Börse die Realtät vollständig. Die Fakten würden beim Zocken auch bloß stören!

- Wargames (Der Weltretter?)
In dieser Doku, die in letzter Zeit auf arte im Fernsehen lief, wird vorgegeben, dass ein polnischer General, der für die CIA spionierte, die Welt vor einem Atomkrieg rettete. Doch das ist an den Haaren herbeigezogen: Wie in der Doku zu sehen ist, war die UDSSR zu der Zeit - Ende der 60er bis min. Mitte der 70er - für die NATO unschlagbar. Wollte die UDSSR den Westen angreifen, hätte sie es getan. Die UDSSR wusste lange nichts vom Verrat, das kann sie also nicht davon abgehalten haben und hätte auch nichts am Erfolg geändert, da man einfach stärker war. Die einzige Chance der NATO einen UDSSR-Angriff zum Stehen zu bringen, war, so die Doku, die Anwendung von Atomwaffen gegen den Angriff, was Atomschläge gegen polnische und deutsche Ziele bedeutet hätte! (Dort, wo die Russen dann standen oder durchkommen mussten) Der Irrsinn eines Atomkriegs wäre aso von der NATO/USA gestartet worden! Oder doch nicht? Da man in der NATO wissen musste, dass die Russen dann mit Atomwaffen zurckschlagen würden, hätte man sicher niemals wirklich zuerst Atomwaffen eingesetzt. Die Russen könnten keinen Atomangriff der NATO, auch wenn er der Verteidigung dienen soll, unbeantwortet lassen. So blöd kann man nicht sein, die atomare Zerstörung der Welt zu starten. Die USA hätten Europa lieber aufgegeben, England wäre durch seine Geographie vorerst sicher gewesen und Frankreich hätte eher unwahrscheinlich seine wenigen Atomwaffen gegen den Atomriesen UDSSR eingesetzt. Eine einzige französische Atomwaffe gegen die UDSSR hätte zur vollständigen atomaren (oder nur herkömmlichen?) Zerstörung von gesamt Frankrech geführt. Der Erstschlag war damals lediglich die Abschreckungs-Doktrin der NATO, da man die Übermacht der UDSSR kannte. Psychologische Kriegsführung, mehr nicht! Ein NATO-Erstschlag wäre ein Selbstmord der NATO-Staaten gewesen und die USA hätten sich bestimmt rausgehalten, da man Europa und Russland sich ruhig bekämpfen lassen könnte. Die USA wären am Kriegsende dann lachender Dritter und als einziger ungeschwächt gewesen... Der Spion unterband ganz sicher keinen Weltkrieg und änderte kaum etwas, bis auf das Wissen über die UDSSR-Strategie. Hier werden Angriffspläne wieder falsch dargestellt. Natürlich hatten die Russen Angriffs- und "Aufmarschpläne" gegen den Westen, da dort der Gegner (NATO) war. Jedes Militär eines jeden Landes erstellt, möglichst ständig aktualisiert, Verteidigungs- und Angriffspläne gegen seine Feinde. Angriffspläne sind keinerlei wirklicher Hinweis, dass ein Angriff wirklich bevorsteht. Ohne Pläne für alles, ist das Militär im Ernstfall in einer schlechten Ausgangslage. Man kann im Notfall nicht erst über Stunden oder Tage militärisch planen. Die Pläne für jede erdenkliche Lage müssen existieren...