Mittwoch, 20. Februar 2008

Obama setzt Siegesserie fort - Clinton am Boden

Obama siegte nun in zwei weiteren US-Staaten, Wisconsin & Hawaii, um somit eine ungebrochene Siegesserie von 10 Siegen in 10 Staaten in Folge vorzuweisen.

Obama gewann die letzten 10 Vorwahlen, Vorwahl für Vorwahl, nacheinander und Clinton kann nur noch Niederlagen für sich verbuchen.

Rein in seiner momentanen Siegesserie hat Obama fast gleichviel Staaten gewonnen, wie Clinton ingesamt!

Obama siegte in 10 in Serie und total 24 Staaten.
Clinton siegte in 0 in Serie und total 11 Staaten:

Obama 24
gegen
Clinton 11


Das gibt Obama nicht nur einen Schub, da er längst der Siegertyp ist und Clinton eine Verliererin, Obama führt bei der Anzahl der Delegierten:

Obama:
1,301 (total)
davon FESTE Delegierte: 1,140
+ Superdelegierte, die frei abstimmen: 161

Clinton:
1,239 (total)
davon FESTE Delegierte: 1,005
+ Superdelegierte, die frei abstimmen: 234

Zur direkten Wahl am DEM-Parteitag notwendig: 2025 Stimmen


Den Zahlen nach sieht es trotz Obamas unglaublicher Siegesserie nun ultra knapp aus, doch das täuscht. Clinton kann a) Obama fast unmöglich noch überholen und b) nicht mehr die Mindestanzahl der Delegierten zur Nominierung von 2025 erreichen sowie c) die Realität, dass Obama inzwischen in mehr als doppelt sovielen US-Staaten gesiegt hat wie Clinton.

Da bei den Demokraten in Vorwahlen nicht der Sieger alle Stimmen erhält und der Verlierer leer ausgeht, kann Clinton, sogar wenn sie bald mal wieder siegen sollte, Obama nicht überholen. Dazu bräuchte sie min. ein >70% Wahlergebnis in Texas und Ohio sowie den folgenden Staaten. Das scheint unmöglich, da Obama überall - die Zeit läuft für ihn - Stimmen einsammelt. Wie unten gezeigt gerade in Clintons Stammwählerschaft.

So wie es aussieht (Berechnungen: "Was kann sein?"), wird Obama am Ende vor Clinton liegen und keiner von Beiden die benötigten 2025 Stimmen haben. Damit wird dann der Kandidat zum Präsidentschaftsanwärter, der die Parteibasis hinter sich hat, in mehr Staaten siegte, zur Zeit besser dasteht (Siegesserie) und nach festen (pledged) Delegierten führt. Tritt der Fall ein, werden die Superdelegierten des anderen Kandidaten zum Großteil zum "Sieger" überlaufen.

Texas hat bei der Vorwahl keine reine Vorwahl aller Wahlberechtigten, hier findet eine gemischte Vorwahl (Primary) mit Caucus statt. Bei einem Caucus treffen sich Wähler, reden und stimmen dann im kleinen Kreis für einen Kandidaten ab. Statt direkte Wählerstimmen werden so Gruppenstimmen abgegeben. Dabei schnitt Obama bisher super ab, seine Argumente, Anhänger und Ideen dominieren demnach die Basis der Partei.

Obama macht den Menschen Hoffnung. Er verspricht ihnen Hoffnung, wenn alle zusammen wirklich etwas dafür tun. Clinton und die Konservativen versuchten Obama zu schaden, indem sie ihn als Fantasten und jmd. darstellten, der nur große Sprüche macht, ohne Pläne und mehr dahinter. Das war IHR FEHLER! Wenn man mit einer negativen Hetze gegen etwas so Positives vorgeht, schadet man sich selbst und bringt Obama Stimmen. Viele Leute werden rein durch die Gegenpropaganda zu Obama gekommen sein, nur darum ihm länger zugehört und dann zugestimmt haben. Wenn man aus seinen Reden bloß die Segmente mit "Hoffnung" und "Wechsel" rausschneidet, wird das nicht zu seinem alleinigen Inhalt. Er verwendet dieser Wörter nur oft, redet in seinen langen Reden jedoch hauptsächlich über Fakten und Themen.

Obama redet nicht nur von Hoffnung, Hoffnung ist nur ein elementarer Bestandteil seiner Reden. Gestern und öfters zuvor, redete er über 45 min. am Stück und Clinton, McCain sowie Huckabee nur um die 15 min. und kürzer.

Obama hat genug zu sagen, auch konkrete Pläne wie z.B.:

- Beendigung der Establishment & Lobbymacht in den USA: In den USA werden alle Entscheidungen durch Lobbys, kleine Einflußgruppen und Geld, am Volk vorbei, in den Hinterzimmern der Macht bestimmt. Auch Clinton gehört dazu, zu dem alten Polit-Establishment. Das ist eine Politik fernab der Bevölkerung und reines Machtmittel bestimmter Teile der Bevölkerung. Obama will eine Politik mit und für das Volk machen und die Macht der Lobbys brechen.

- Rückzug der US-Truppen aus dem Irak und keine 100 Jahre Besatzung, wie von MccAin geplant!

- Bessere Austattung und Versorgung der Soldaten, die kein reines Kanonenfutter mehr darstellen sollen. Soldaten sollen auch bei und NACH einem Kampfeinsatz vom Staat mehr Hilfe bekommen. Keine Obdachlosen oder armen (ex.) Soldaten wie heute mehr. Wer für das Land aktiv war, für den soll danach der Staat aktiv sein.

- Keine so aggressive Einmischungspolitik (= Kriege) der USA mehr

- Gespräche auch mit jedem "Feind" der USA ohne Vorbedingungen
Die USA brauchen keine Angst vor Verhandlungen haben. Die hat man bloß, wenn man was Bestimmtes will und keine echten Verhandlungen zur Problemlösung sucht.

- Gerechtere Steuerpolitik. Nicht wie von den REP und Bush üblich nur super Steuersenkungen für die winzig kleine Oberschicht. Eine faire Steuerpolitik für alle Bürger. Gerade die Reichen dürfen nicht alleinig profitieren.

- Gratis Kredit von ~4000 US$ pro Jahr für alle Studenten, die das Geld durch gemeinnützige Arbeit oder im "Peace Corps" sich verdienen bzw. so dem Staat etwas zurückgeben

- Nur durch Obama ist ein echter Wechsel möglich. Clinton ist Teil des Establishment und der Lobbys und steht für keinen Wechsel. Mit ihr läuft alles weiter wie bisher, nur durch Austauschen von Lobby-Bush gegen Lobby-Clinton ändert sich wenig. Obama setzt ganz unten an: Erneuerung geht nur von ganz unten nach oben und nicht umgekehrt.

- Clinton stimmte für Irak-Krieg & Co. Clinton gehört zum selben Kreis wie Bush und seine Krieger und Ölnarren.

- + Bessere Schulbildung / + Bessere Krankenversicherung für ALLE und sonstige Themen, die alle Kandidaten haben

So denken die Wähler:

Seit dem "Super Tuesday" brach Obama in Clintons Stammwählerschaft ein, so dass Clinton nun in keinem Bereich, keiner Wählergruppe mehr führt:


Obama erzielte 53% der weißen Wählerstimmen
-> Beim "Super Tuesday" waren es erst 41%

Obama bekam 48% der Stimmen der weiblichen Wähler
-> Beim "Super Tuesday" waren es auch nur 41%

Bei Senioren liegt Hillary weiterhin vorne, doch Obama steigerte seinen Anteil um 8% von 31% auf 39%.

Die ungebildete Unterschicht war bisher die Bastion für Clinton: Die "nicht College besuchenden" Wähler teilte er sich 50-50 mit Clinton. Am "Super Tuesday" musste er sich mit 42% zufrieden geben.

Katholiken stimmten genauso zu 50% für Obama.
Zuvor bekam er diese Wählerschicht nur zu einem Drittel.

Wähler, die sagen, dass die Wirtschaft das wichtigste Thema für sie ist, stimmten zu 55% für Obama. Das Thema sah Clinton als ihre Domäne an. Beim "Super Tuesday" war das noch Clintons Hoheit und Obama bekam die Wählerschicht nur zu 44%.

Junge Wähler sind schon jeher Obamas Zielgruppe. 57% zu 40% stimmen die unter 49 Jährigen für Obama. Bei noch Jüngeren führt er mit über 2/3 der Stimmen.

Ethnische Gruppen spielen in den USA eine wichtige Rolle. Zu Anfang bekam Clinton dort von den Latinos die Überzahl der Stimmen. Das Bild hat sich geändert. Obama und Clinton teilen sich diese Gruppierung und Obama führt, logischerweise, bei der schwarzen Bevölkerung.

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