Freitag, 3. August 2007

Ermittlungen gegen Journalisten

"Die Justiz ermittelt gegen 17 Journalisten wegen ihrer Berichte über vertrauliche und geheime Akten des BND-Untersuchungsausschusses. Dabei geht es um den Verdacht des Geheimnisverrats." Quelle: Focus.de

Wenn, dann kann man gegen die Quelle des Verrats ermitteln, jedoch keinesfalls gegen die JOURNALISTEN, die nur über das berichten, was sie - indirekt - in Erfahrung gebracht haben. Nur wenn Journalisten selbst illegal an geheime Daten kommen würden, wären sie selbst u.U. straffällig.

Das hier ist der erste Schritt die freie Berichterstattung einzuschränken! Egal, wie das ausgeht, ein Ziel wird erreicht: Journalisten werden ängstlicher und berichten in Zukunft eher nicht über Brisantes, was aus geheimen Quellen stammen könnte.

Freie Berichterstattung ist einer der Grundsteine der Demokratie, wenn nicht der wichtigste... Ohne zu wissen, was wirklich passiert, kann die Politik - wie üblich - den Bürgern alles vormachen und ungestört & ungesühnt ihre Macht missbrauchen.

Nun kann man sagen: "Geheime Akten der Geheimdienste etc. darf man nicht veröffentlichen!" Der Meinung nach darf man nie Geheimes veröffentlichen? Auch nicht, wenn so riesen Skandale rauskommen? Die Journalisten sind der einzige Gegenpol zum Staat. Durch Veröffentlichung von Geheimen, kamen schon viele Skandale raus! Die können immer nur rauskommen, wenn man an Geheimes kommt.

Daher ist es oberste Pflicht und enorm wichtig für die Demokratie, dass man alles veröffentlicht, was Skandale etc. gegen die demokratische Grundordnung aufdeckt.

Wären alle Journalisten schön brav, freuen sich alle kriminellen und verbrecherischen Elemente: Ab jetzt keine Angst mehr, dass Brisantes gegen sie veröffentlicht und gegen sie verwendet werden könnte.

"Die FDP hat Ermittlungen gegen 17 Journalisten wegen Berichten zum BND-Untersuchungsausschuss kritisiert. Sie verlangt eine Gesetzesänderung zum Schutz der Pressefreiheit." Quelle: Focus.de

Man weiß nicht, ob die FDP das wirklich will oder sich nur in der Opposition aufspielt um beliebter zu werden, bei einer großen Koalition keine schwere Angelegenheit, doch immerhin spricht sich hier jemand aus der Politik zum Schutz der Pressefreiheit aus. Deren Wichtigkeit sollte man nie unterschätzen. Bei jedem verbrecherischen Regime stirbt die Wahrheit zuerst! Die Journalisten berichten da wenigstens noch in Einzelfällen über Vergehen in der Politik.