Dienstag, 31. Juli 2012

Kurzmeldungen vom 30.-31.07.2012

- Zahl atypisch Beschäftigter auf Höchststand
"Leiharbeiter, Minijobber und Co.: 7,92 Millionen Menschen sind 2011 in Deutschland atypisch beschäftigt, so viele wie nie zuvor. Doch auch die Zahl der Normalarbeitsverhältnisse verzeichnet im vergangenen Jahr ein kräftiges Plus."
Quelle: berliner-zeitung.de
Kommentar: Das war klar! Den Niedriglohnsektor baut man weiter kräftig aus...

- Medienberater sieht blutiges Halbjahr für Verlage
"Zeitungen werden immer weniger gelesen. Anzeigen für die Gazetten sind schwer zu verkaufen. Der Journalist Thomas Knüwer beschreibt die Lage als verzweifelt und wettet 100 Euro darauf, dass die „Financial Times Deutschland“ bald ihr tägliches Erscheinen einstellen wird."
Quelle: focus.de
Kommentar: Das Internet verdrängt Zeitschriften und Zeitungen immer mehr. Wieso sollte man für etwas Geld zahlen, was es gratis im Internet gibt?

- Ex-EZB-Chefvolkswirt: Stark sieht Anleihen-Käufe als Rechtsbruch
" Jürgen Stark, deutscher Ex-Chefökonom der Europäischen Zentralbank, ist strikt gegen die Anleihe-Käufe durch die Notenbank. Er spricht von "einem klaren Verstoß gegen europäisches Recht". [...] "Wir sind bereits in einer sehr extremen Dehnung des europäischen Rechtes, um das mal gelinde zu sagen." Und weiter führt er aus, "das ist aus meiner Sicht ein klarer Verstoß gegen europäisches Recht, denn es bedeutet unbegrenzte und indirekte Staatsfinanzierung durch die Europäische Zentralbank.""
Quelle: welt.de
Kommentar: Wenn es den eigenen Zielen dient, interessieren sich Politiker selten für geltendes Recht...

- Eurokrise: Vertrauen in die EU gering wie nie
" In der Eurokrise werden die Bürger gegenüber der EU zunehmend misstrauisch. Während das Vertrauen in nationalen Regierungen und globale Institutionen steigt, glauben immer weniger, die EU wäre in der Lage, die Krise zu lösen. [...] Nur noch 31 Prozent der Bürger in der EU vertrauen der Union. Seit Herbst 2011 hat die EU damit 3 Prozent ihres Vertrauens eingebüßt. Das Gesamtbild der EU hat sich ebenfalls verschlechtert. Die Zweifel über den Sinn der Gemeinschaftswährung Euro haben leicht zugenommen. Dies zeigen die jüngsten Ergebnisse des Eurobarometer."
Quelle: deutsche-wirtschafts-nachrichten.de
Kommentar: Dass das Vertrauen in die nationalen Regierungen steigt ist ein Witz. Verlogen wie die sind. Sie haben doch die EU konstruiert und fördern diese bis heute. Sie lösen ihre Länder freiwillig zugunsten der EU auf...

- EU-Staaten wollen Euro-Schutzschirm ohne Limit
"Der Kanzlerin droht neuer Ärger: Wichtige EU-Staaten wie Frankreich und Italien sowie führende Mitglieder des EZB-Rats erwägen, dem Rettungsfonds ESM unbegrenzt Kredit bei der Zentralbank einzuräumen und ihn so mit enormer Feuerkraft auszustatten. Mit dem Geld sollen Anleihen von Krisenländern gekauft werden. Angela Merkels Koalition in Berlin wird das nicht gefallen."
Quelle: sueddeutsche.de
Kommentar: Mit unbegrenzt neuen Schulden will man das Schuldenproblem lösen? Wie bereits bei Griechenland geschehen, steigt damit die neue Gesamtverschuldung bloß!

- Eurozone: Einzelhandel bricht wegen Arbeitslosigkeit und schwindender Kaufkraft ein
"In Frankreich hat der Einzelhandel einen der schlimmsten Monate seit Beginn der Aufzeichnungen hinter sich. Die Gewinne sind rekordverdächtig stark eingebrochen, immer mehr Angestellte werden gekündigt. In der gesamten Eurozone ist der Umsatz das neunte mal in Folge gefallen."
Quelle: deutsche-wirtschafts-nachrichten.de
Kommentar:

- Neue DNA-Untersuchungen im Todesfall Barschel
"An der These vom Selbstmord Uwe Barschels zweifelt nicht nur dessen Familie. Der frühere Abgeordnete Werner Kalinka stieß die jüngsten Ermittllungen an – und fordert nun Aufklärung, ob es geheimdienstliche Verwicklungen gab. [...] Kalinka fragt, warum beispielsweise der ehemalige Mossad-Agent Victor Ostrovsky nicht von den deutschen Behörden verhört worden sei. Der frühere Mitarbeiter des israelischen Geheimdienstes hatte in einem Buch von einer Verwicklung des Mossad in den Fall Barschel gesprochen."
Quelle: focus.de
Kommentar: Der Barschel-Mord ist ein typisches Beispiel, bei dem man gezielt alle Spuren, die zu den Tätern führen, ignoriert. Das Buch "Geheimakte Mossad" von Victor Ostrovsky sollte man übrigens gelesen haben.

- Neckermann im Web: “Insolvent. Na und?”
"Der Versandhändler Neckermann hat derzeit mit allerlei Problemen zu kämpfen: Das Unternehmen ist insolvent, Massenentlassungen sind nicht auszuschließen, ein Käufer ist vorerst nicht in Sicht. Als wäre das nicht schon genug, hatte man mit einem Paketstau zu kämpfen, der wohl viele Kunden verärgerte. Als Dankeschön für die Geduld preist das Unternehmen Treue-Angebote im Web mit einer guten Portion Galgenhumor an: "Insolvent. Na und? Sie wollen schließlich kein Geld bei uns bestellen, sondern Ware.""
Quelle: meedia.de
Kommentar: Wenn man bei einem insolventen Unternehmen bestellt kann das Geld weg sein, ohne dass man seine Bestellung erhält. Per Rechnung o.ä. bestellen ist aber vielleicht möglich und sicherer.

- US-Investoren ziehen Milliarden aus Euro-Raum ab
"Aus Angst vor einer Eskalation der Schulden-Krise in Europa stoßen Investoren ihre Investments auf Euro-Basis ab. Der Euro-Raum verliert zunehmend an Attraktivität."
Quelle: welt.de
Kommentar: ...der US-Dollar ist auch nicht besser dran und sicherer.

- Angeblich arme Griechen transferieren Riesensummen ins Ausland
"Angeblich arme Griechen haben Riesensummen auf ausländischen Konten in Sicherheit gebracht.

Der krasseste Fall ist nach einem Bericht der Athener Zeitung "Ta Nea" ein Mann, der beim Finanzamt null Einkommen angegeben hatte, aber gut 25 Mio. Euro ins Ausland überwies."

Quelle: format.at
Kommentar: Keiner hat je gesagt, dass alle Griechen arm sind. Es gibt auch Millionäre und einige Milliardäre in Griecheland. Nur das Land ist enorm verschuldet...