Mittwoch, 20. Oktober 2010

Kurzmeldungen vom 20.10.2010

- Kabinett winkt Änderungen bei Hartz IV durch
"Fünf Euro mehr für Erwachsene und ein Bildungspaket für Kinder: Die Bundesregierung hat die umstrittene Hartz-IV-Reform durchs Kabinett gewunken. Es ist aber nur die erste Hürde. Im Bundesrat steht noch Gesprächsbedarf mit den SPD-regierten Ländern an."
Quelle: spiegel.de
Kommentar: An der Macht würde die SPD, die u.a. Hartz-IV einführte(!), vermutlich Schlimmeres machen, doch in der Opposition gibt man sich sozial. Verlogene Heuchler und Dauerlügner. Die Grünen sind keinen Deut besser!

- US-Bankenpleiten bis heute: Sehen Sie sich das Ausmaß an!
"Die Darstellung der Bankpleiten beginnt im Oktober des Jahres 2000 und listet für eben jenes Jahr zwei (!) Bankenpleiten [...] Für das Jahr 2001 sind gerade einmal vier (!) Banken gelistet [...] Für die Jahre 2009 und 2010 werden hingegen bis heute 272 (!) Bankenpleiten angegeben. Und immer noch – auch wenn die großen Medien oft nur noch eine Randnotiz daraus machen – gehen jeden Monat weitere Banken pleite."
Quelle: breakfastpaper.de
Kommentar: Eine Bankenpleite gehört in den USA zum Alltag, was die Angelegenheit nicht bedeutungslos macht...

- Das Ende der Pressefreiheit in Stuttgart
"Kritische Journalisten werden mit Klagen überschüttet und fluegel.tv soll nicht übertragen dürfen. [...] Seit Jahren sind die Stuttgarter Medien auf Stuttgart 21 getrimmt. Stuttgarter Zeitung, Stuttgarter Nachrichten, Bild Stuttgart und der SWR sind seit Jahren das Sprachrohr der Stadt Stuttgart, der Landesregierung und der Deutschen Bahn AG. [...] Schon früh hat die Selektion der Presse begonnen. Auch hier machten die Stuttgarter Medien den Anfang, indem diese auf eine Stuttgart 21 treue Linie eingeschworen wurden. In der Nacht vom 26. auf den 27. Juli wurden die ersten Journalisten, trotz sichtbar getragenem Presseausweis mit den Worten „Ihr seid keine Presse, ihr seid jetzt Straftäter“ vorläufig festgenommen."
Quelle: buntgrau.de
Kommentar: Deutschland (k)eine Bananenrepublik?

- Zahl der Privatinsolvenzen steigt auf Rekordhoch
"In der Wirtschaftskrise sind viele Privatleute in die Schuldenfalle geschlittert. Für 2010 erwartet der Bundesverband Deutscher Inkasso-Unternehmen (BDIU) die Rekordzahl von 110.000 Verbraucherinsolvenzen. Im vergangenen Jahr seien es knapp 9000 weniger gewesen."
Quelle: spiegel.de
Kommentar: *Räusper* 2010? 2010! *Massenmedien-PR* 2010 ist das Jahr des Aufschwungs! Die Löhne steigen, die Arbeitslosigkeit wurde so gut wie besiegt und dann das? Im bisherigen Tiefpunktjahr der Krise 2009 hat es weniger Privatinsolvenzen gegeben! Wie kann ab und zu bloß die böse Wirklichkeit in den Massenmedien durchbrechen? Laut offizieller Sprachregelung gehen alle erst nun, gegen Jahresende des Folgejahres(!), "pleite", klar, logisch, glauben wir!

- Mit dem Rotstift und der Axt
"Um den Haushalt zu retten, erklären sie dem Sozialstaat den Krieg: Großbritanniens Premier David Cameron und sein Schatzkanzler George Osborne wollen Milliarden im Sozialetat sparen. 490.000 öffentliche Stellen sollen wegfallen. "
Quelle: sueddeutsche.de
Kommentar: Als brav obrigkeitshöriger Brite regt sich kein nennenswerter Widerstand, wenn man wie altbekannt wieder bei der großen Masse und dem Sozialem spart. Solange der Topverdienst der Elite gesichert ist, ist doch alles in Ordnung und der artige unmündige Bürger wählt bei der nächsten Wahl die immerselben Lügner bzw. Täter, die gegen seine Interessen agier(t)en...

- Konjunktur: ZEW-Index sinkt zum sechsten Mal in Folge
"Börsenprofis trauen dem Aufschwung nicht und beurteilen die Aussichten für die deutsche Wirtschaft wieder einmal skeptischer. [...] Der ZEW-Konjunkturindex sank im Oktober zum sechsten Mal in Folge - er ging um 2,9 Punkte auf minus 7,2 Punkte zurück"
Quelle: manager-magazin.de
Kommentar: Der Börse egal, dort ignoriert man seit langem alles Negative. Börsenprofis sind es nicht, die die großen Geldmengen an der Börse bewegen. Das erledigen automatische Handelsprogramme im Auftrag unserer geächtet, äh, geachteten Zockerbanken ;-)

- Die Fed glaubt ihrer eigenen Propaganda nicht mehr
"Heute, am Montag, war es der Präsident der Fed in New York, William Dudley, der sich mit einer Rede in die Überschriften hangelte. Langsameres Wachstum, die ungenügende Produktion neuer Arbeitsplätze sowie nachlassende Inflation addierten sich zu einer “völlig unbefriedigenden Konjunktur”. [...] Jetzt, am 18. Oktober des Jahres 2010, sieht Herr Dudley die Konjunkturlage als “völlig unbefriedigend”. Vor 7 Monaten, im Februar/März 2010, waren die Zeitungen voller Analysen, wie die Fed wohl am besten auf die Bremse treten und ihren Rückzug aus der Liquiditätsorgie antreten könnte."
Quelle: blog.markusgaertner.com
Kommentar: Wer keine Tomaten auf den Augen hatte und die Wirklichkeit wahrnimmt, ahnte von Anfang an, dass die "alles wird super" Meldungen größtenteils billige Propaganda oder höchstens Halbwahrheiten mit Auslassung der negativen Seite waren...

- Kein Geld ohne Leistung
"Die Banken sollen nicht Herren, sondern Diener der Realwirtschaft sein: HSG-Professor Philippe Mastronardi fordert einen drastischen Umbau der Finanzmärkte. [...] Die Geldmenge wächst sehr viel stärker als die Realwirtschaft. Und zwar, je nach Vergleichsbasis, um das Vier- bis Achtfache. Geld wird also nicht mehr geschöpft zur Deckung der Bedürfnisse unserer Realwirtschaft, sondern zur Schaffung von maximalverzinslichen Geldanlagen. Es hat sich ein Geldmarkt mit Finanzprodukten entwickelt, der gar nichts Reales produziert. Aber die hohen Zinsen, die man mit diesen Finanzprodukten erzielen kann, wurden zum Maßstab für die Realwirtschaft. [...] Die Banken dürfen Geld kreieren mittels der Kredite, die sie erteilen – mit ein paar Einschränkungen. Man hat immer noch nicht begriffen, dass der Finanzmarkt eben ein anderer Markt ist als derjenige für Backwaren. Banken, die Geld schöpfen können, spielen im Wettbewerb und verändern zugleich die Spielregeln. Das ist eine unzulässige Doppelrolle. Die Banken machen Ordnungs- und Interessenspolitik zugleich. [...] Wenn ich Ihnen einen Kredit gebe, muss ich das Geld erst mal haben. Das ist normal. Die Banken müssen das nicht. Sie können Ihnen den Kredit geben, ohne das Geld dafür zu besitzen."
Quelle: zeit.de
Kommentar: Was kann eine Bank überhaupt leisten? Außer der Beratung, die eigentlich nur WERBUNG und keine Beratung im eigentlichen Sinn ist, nichts Reales! Das mit dem Kredit stimmt und funktioniert so: Kunde will Kredit -> Bank schreibt ihm das Geld nach Krediterteilung gut und schafft damit AUS DEM NICHTS neues Geld. Es ist eine Legende und Unsinn, dass Banken Geld verleihen, das sie z.B. von Konten (reicher) Kunden haben. Es wird niemals Geld verliehen! Banken schaffen ständig aus dem NICHTS Geld und verdienen damit ohne jede Produktivität und nur zum Eigennutzen viel. Draufzahlen tut am Ende immer der (arme) Kunde. Der zahlt bei allem viel drauf: hohe Zinsen, Gebühren usw. Banken sind zuerst "Absahner" für sich selbst und danach die Umverteiler von der armen Masse zu den Reichen...

- DIHK-Umfrage: Deutsche Wirtschaft erwartet Job-Boom
"Es geht bergauf: Davon sind die meisten Unternehmen laut der DIHK-Konjunkturumfrage überzeugt. Mit dem Wachstum sollen im nächsten Jahr rund 300.000 neue Arbeitsplätze kommen - auch dank der konsumfreudigeren Bürger. [...] Für das Jahr 2011 rechne der DIHK mit 300.000 zusätzlichen Beschäftigten und durchschnittlich 2,9 Millionen Arbeitslosen."
Quelle: ftd.de
Kommentar: Damit reiht sich der DIHK in die Reihe der Propagandisten ein. Unter drei Millionen Arbeitslose wird es mit absoluter Sicherheit die nächsten Jahre nicht geben. Unter drei Millionen senkt sich ggfs. eine reine schöngerechnete PR-Zahl, die durch das Herausrechnen von Millionen Arbeitslosen künstlich gebildet wird. Die Zahl der wirklichen Arbeitslosen wird weiter bei mindestens sieben Millionen liegen. (Mehr dazu in ausreichend Blogeinträgen)

- Hirschen werben mit Schildkröte für Bundeswertpapiere
"Die Kölner Agentur Zum goldenen Hirschen führt eine integrierte Kampagne für die Finanzagentur der Bundesrepublik Deutschland durch. Deren „Anlage-Navigator“, ein kostenloser Online-Portfolioplaner, wird in einem TV-Spot sowie einer Bannerkampagne, auf Messen und in Direct Mails beworben. Star des Filmchens: Günther Schild – eine 114-jährige Schildkröte. [...] Der beworbene „Anlage-Navigator“ auf Bundeswertpapiere.de soll es dem Nutzer leicht machen herauszufinden, welche Geldanlagen jeweils zu ihm und seinen Erwartungen passen"
Quelle: onetoone.de
Kommentar: Natürlich SEHR seriös ;-) Ein Kampagne für "dumme, kleine Kinder". Für die hält der Staat die Masse der Bürger! Wer dem Staat nicht vertraut und mit dem Schlimmsten, man denke an die Staatsverschuldung, rechnet, dem rät man zu Bundeswertpapieren/Staatsanleihen...

- Wenn Schrottpapiere hell glänzen
"Mit Hochzinsanleihen konnten Anleger viel Geld verdienen. Weil die Notenbanken die Zinsen niedrig halten, glauben Investoren weiter an das Potenzial [...] Viele der High Yield Bonds werden in den nächsten Jahren fällig, und Unternehmen müssen sie dann refinanzieren. Chetan Modi, ein Moody's-Analyst in London, spricht von einer "Mauer der Tilgungen". Bis 2014 müssen zwei Drittel aller Hochzinsanleihen refinanziert werden. Wenn bis dahin die Kapitalmärkte nicht mehr so aufnahmefähig für neue Schulden geworden sind, dann müssen sich die Unternehmen "ernsthafte Fragen" stellen"
Quelle: derstandard.at
Kommentar: Die Zocker der Finanzwelt spielen mit einer stark vergrößerten Blase, die in absehbarer Zukunft mit umso größerem Knall platzen wird...