Montag, 24. Mai 2010

Kurzmeldungen vom 24.05.2010

Meldungen werden ggfs. bis 24 Uhr ergänzt

- Bericht aus der "Höllen-Fabrik": Wo iPhone und Co herkommen
"Der chinesische Hersteller Foxconn produziert im Auftrag von westlichen Firmen wie Apple, Dell oder HP Endkundenprodukte vom Schlage iPod und Co. In die Schlagzeilen ist das Unternehmen in den vergangenen Jahren nur deshalb geraten, weil Berichte über katastrophale Arbeitsbedingungen aufkamen. [...] Yi fand heraus, dass Fabriksarbeiter in einer Art Knechtschaft unablässig arbeiten und nur zum Schlafen oder Essen ihre Fließbandtätigkeit unterbrechen. Urlaub gäbe es lediglich an Staatsfeiertagen. [...] An jedem 10. des Monats erhalten die Foxconn-Arbeiter ihr Gehalt. Die Löhne starten bei 900 Yuan (etwa 100 Euro) monatlich."
Quelle: derstandard.at
Kommentar: Bei dieser Firma wird es sich vermutlich noch um eine bessere mit gehobenem Einkommen, für solche "Höllen-Fabriken", handeln...

- BILD.de zeigt die geheimen Griechen-Verträge
"Griechenland muss die 80 Milliarden Euro Darlehen der Euro-Länder bis zu drei Jahre lang nicht tilgen. Das enthüllen der Darlehensvertrag und die Gläubigervereinbarung zwischen den 15 Darlehens-Geberländern und Griechenland. [...] Falls ein EU-Gericht oder ein Verfassungsgericht in einem der Euro-Länder rechtskräftig entscheidet, dass die gesamte Kreditvergabe an die Griechen gegen EU-Recht oder nationales Recht verstößt, wird der Vertrag insgesamt oder für das betroffenen Land „unverzüglich und unwiderruflich annulliert“. In diesem Fall darf aber nicht die sofortige vorzeitige Rückzahlung des Darlehens von den Griechen verlangt werden."
Quelle: bild.de
Kommentar: Ausnahmsweise wieder die "BILD" als Quelle ;-)

- Rezension: Ulrike Herrmann: Hurra, wir dürfen zahlen
"Die Mittelschicht unterstützt in ihrer Mehrheit eine Politik, die vor allem der Oberschicht dient,

* weil es die Reichen verstehen, ihre Macht und ihren Reichtum zu verschleiern,
* weil der Glaube an den Aufstieg in der Mittelschicht ungebrochen ist,
* weil sie ihren Status überschätzt und
* ihre Aufmerksamkeit darauf lenkt, sich von der Unterschicht abzugrenzen.

Diesen Selbstbetrug der Mittelschicht beschreibt Herrmann in ihrem spannend geschriebenen und dennoch faktenreichen Buch.
[...]
Einer der Gründe ist, dass man über die Vermögenseliten kaum etwas weiß. Dass dem reichsten Prozent 23 Prozent des gesamten Vermögens gehören, den obersten 5 Prozent über 46 Prozent und das reichste Zehntel 61,1 Prozent kontrolliert und die unteren 70 Prozent nicht einmal 9 Prozent des Gesamtvermögens besitzen, wird in Statistiken verschleiert und durch das Klischee einer „sozialen Marktwirtschaft“ verkleistert."

Quelle: nachdenkseiten.de (Vollständige Rezension)

- AUDIO: Es geht um mehr als nur um Gier: Die sozialen Ursachen der Finanzkrise
"Wenn über die Ursachen der Finanzkrise geredet wird, dominieren zwei Erklärungsmuster: Einmal geht es um die Gier als anthropologische Konstante, zum anderen um das System des Kapitalismus. Auf soziale Interessen und gesellschaftliche Kräfte wird dagegen so gut wie nicht eingegangen. Dabei kommt es gerade auf folgende Ursachen der Krise an: auf die Deregulierung des Finanzsektors und auf die drastische Zunahme höherer Einkommen und Vermögen. Professor Michal Hartmann, Soziologe und Eliteforscher an der TU Darmstadt, zeigt, warum die Krise etwas mit der Kluft zwischen Arm und Reich zu tun hat. "
Quelle: swr.de ("Es geht um mehr als nur um Gier" | -> MP3)
Kommentar: Sehr interessant! Unbedingt anhören! Ab und zu zwischen den Zeilen zu "hören" gehört aber dazu! Darin erwähnt wird z.B. wer uns regiert, zu großen Teilen die Elite selbst, und wie die Reichen seit Jahrzehnten systematisch reicher (gemacht) werden. Immer weniger Personen besitzen immer mehr Vermögen, für das logischerweise die Masse dann zu weniger Geld mehr tun muss...

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