Sonntag, 27. April 2008

Nazi-Deutschland: Alles rein auf "Pump"?

Wie schon länger versprochen, hier die Informationen zur Staatsverschuldung im Dritten Reich:

Bis heute existiert der Mythos, die Nazis wären doch bei bestimmten Dingen gut, zumindest volkswirtschaftliche Experten gewesen, da sie die Arbeitslosenzahlen massiv senkten und z.B. die Autobahnen bauten und für einen Wirtschaftsboom sorgten. Dass das alles rein auf Kredit geschah und fast ausschließlich an den gestarteten Kriegsvorbreitungen, zu der auch die Autobahnen gehörten liegt, ist bis heute kaum bekannt. Die Blase wäre auch bei den Nazis geplatzt. Ohne (Angriffs-) Krieg(e) - wie sie die, USA, ratet mal wieso, sehr regelmäßig führen - früher, als ohne!

Gerade die Nazis verschuldeten Deutschland extrem. Siehe Tabelle hier. So stiegen die Schulden von

1933/34: 11 Milliarden 793 Millionen Reichsmark = 20,19% Schulden in % vom Sozialprodukt

bis

1938/39 (vor Krieg!) auf: 30 Milliarden 676 Millionen Reichsmark = 30,61 Schulden in % vom Sozialprodukt

1944/45 (während/nach Krieg): 379 Milliarden und 800 Millionen Reichsmark

(Absolut Betrag in Reichsmark. Um die Zahlen mit heute zu Vergleichen, muss man sie Inflationsbereinigt/an Kaufkraft anpassen und x11 nehmen.)

Ähnlichkeiten zu heute? Die USA mit der größten Staatsverschuldung mit über 9 Billionen US$ (amerikanisch Trillionen) und dazu noch die unglaubliche private Verschuldung mit über 7,5 Billionen Dollar. Das sind mehr als 50.000 Dollar pro Privathaushalt. Ein großer Teil dieser Summe entfällt auf Hausbesitzer, die Hypotheken aufgenommen haben, um Konsumgüter zu bezahlen, Schulden zu begleichen oder an den Aktienmärkten zu spekulieren. Die US-Mittelschicht lebt fast ausschließlich auf Basis von Krediten, mit Geld, das nicht ihrs ist...

Die USA basieren ganz auf Pump, wie Nazi-Deutschland damals. Genauso wie auch die Nazis, wissen die USA, dass sie weiter eine expansive Geopolitik mit Erobungen etc. brauchen um den Zusammenbruch zu verhindern. So eine Gebilde bricht in dem Moment zusammen, in dem es zu friedlich wird und nichts mehr hinzukommt um zu Stützen...

Wieder zu Nazi-Deutschland: Die Nazis schafften tatsächlich von 1933-1939 fast eine Schuldenverdreifachung und Steigerung um 10% bezogen auf das Sozialprodukt. Während des Krieges wurde es dann (natürlich) noch extremer, bis auf 1945: 379800 Millionen Reichsmark.

"Hitler beginnt 1933/34 mit 11 Milliarden und 793 Millionen Reichsmark Schulden und steigert diese in einem extremen Tempo trotz traumhafter Wachstumsraten (die auch mit den Schulden zusammenhängen) - mit durchschnittlich 10,45 %, was der KennerIn frühzeitig sagen mußte, hier stimmt was nicht im Staate Deutsches Reich - bis zum Kriegsende auf 379 Milliarden und 800 Millionen Reichsmark. Die Schuldenwachstumsrate nach dem Zinseszinsmodell geschätzt ergibt über den ganzen Zeitraum ein durchschnittliches Wachstum von sage und schreibe 31,56 %. Selbst wenn man die Zeit vor Kriegsausbruch alleine anschaut liegt die Rate bei 19,12% - das ist eine Rate wie sie um 2002 die neuen deutschen Bundesländer (Ex-DDR) zeigen, allerdings ohne die entsprechenden Wachstumsraten beim Sozialprodukt. In der Kriegszeit steigt die durchschnittliche Wachstumsrate auf wahnwitzige 41,42% trotz eines 50% Kriegszuschlages gleich zu Beginn (Kriegsfinanzierung). Die Verschuldung stieg bis zum Ende des Krieges um 3121 % auf 379 Milliarden und 800 Millionen Reichsmark."
Quelle: sgipt.org

Die Nazis waren also alles andere als Wirtschafts- oder Finanzexperten. Auch die Korruption und Vetternwirtschaft war bei den Nazis unglaublich hoch.

Foto: Deutsche Autobahn, aufgenommen zwischen 1936-1939. Rechte: Public Domain