Montag, 28. März 2011

Kurzmeldungen vom 28.03.2011

- Atompolitik verdirbt Schwarz-Gelb die Laune
"Die Wahlniederlagen in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg haben auch der CDU und FDP im Bund bittere Emotionen beschert. Beide Parteien haben ihre Wahlniederlagen eingestanden. Jubel gab es dagegen bei den Spitzen von Grünen und SPD. Parteiübergreifend gilt die Atomdebatte als wahlentscheidender Faktor."
Quelle: tagesschau.de
Kommentar: Weniger die Atomdebatte, mehr die pure Angst wegen des Super-GAUs in Japan werden den Grünen viele Wähler zugetrieben haben. Vor allem Jungwähler, oder Leute, die selten bzw. nicht wählen, stimmten grün. Es wird interessant werden, wie die Grünen politisch reagieren wollen. Um jedes Risiko eines Super-GAUs auszuschließen, müsste man "sofort" ALLE Atomkraftwerke abschalten. Das werden selbst die Grünen nicht durchsetzen können...

- Obamas »Schweinebucht« in Libyen: Imperialistische Aggression verletzt UN-Charta
"Libyen reagierte auf die Abstimmung im UN-Sicherheitsrat, indem es einen Waffenstillstand ausrief, was aber von Obama und Cameron beiseitegeschoben wurde. Ebenfalls am Samstag strahlten die Fernsehsender France 24 und Al-Dschasira [...] hysterische Berichte aus, nach denen Einheiten Gaddafis angeblich die Rebellenhochburg Bengasi angriffen. Sie zeigten Bilder eines Kampfflugzeuges, das gerade abgeschossen wurde, und behaupteten, dies beweise, dass Gaddafi sich über die Forderung der UN hinwegsetze und seine Luftangriffe weiterführe. Später stellte sich heraus, dass das abgeschossene Kampfflugzeug zur Luftwaffe der Rebellen gehörte. [...] Die anglo-amerikanische Propaganda zeichnet ein Bild Gaddafis als das eines Kleptokraten. Tatsächlich gehört Libyen mit zu den am weitest entwickelten Schwellenlfändern. Das Land nimmt Platz 53 des UN-Indexes zur menschlichen Entwicklung (HDI) und damit die Spitzenposition in Afrika ein. Libyen rangiert vor Russland (65), der Ukraine (69), Brasilien (73), Venezuela (75) und Tunesien (81). Hinsichtlich der Inhaftierten-Rate (pro 100.000 Personen der Bevölkerung) liegt Libyen an 61. Stelle, hinter der Tschechischen Republik und weit hinter den USA, die den ersten Platz einnehmen"
Quelle: info.kopp-verlag.de
Kommentar: Die Aktion mit dem Flugzeug sollte vermutlich ein fingierter Kriegsgrund sein. Da das aber nicht ganz klappte, erfand man danach alles mögliche Andere. Öl könne kein Kriegsgrund sein, da Gaddafi dem Westen immer brav lieferte, stimmt so nicht. In der Vergangenheit war es so. Nach der französischen und britischen Unterstützung, in Wort und Tat z.B. Waffenlieferung und angeblich einzelne Kommandos, für die bewaffneten Aufständischen, sagte Gaddafi in mehreren Interviews (u.a. gegenüber RTL), dass er in Zukunft Frankreich & Co. kein Öl mehr liefern werde, sondern lieber Russland, China und Indien. Kurz darauf gab es die UN-Resolution und die Angriffe begannen...

- Obama verteidigt Libyen-Einsatz: "In Bengasi drohte ein Massaker"
"Gespannt haben die Amerikaner auf diesen Auftritt gewartet: eine Grundsatzrede des Präsidenten zur Militäraktion gegen Libyen. Obama verteidigte den Einsatz: Die Luftangriffe hätten weitere Gewalt gegen Zivilisten verhindert. Indirekt kritisierte er auch die deutsche Haltung. [...] Die Luftangriffe der internationalen Allianz hätten weitere Gewalt gegen Zivilisten verhindert, betonte Obama. Und der Präsident fügte hinzu: "Wenn wir nur einen Tag länger gewartet hätten, hätte Bengasi ein unglaubliches Massaker erleben können, das zu einer riesigen Belastung für das Gewissen der Welt geworden wäre [...]""
Quelle: tagesschau.de
Kommentar: Klar verteidigen die Täter (Politiker) wie immer ihre Aktionen. Die Rede war total verlogene Kriegspropaganda. Obama redete immer von "den armen Libyern", die angeblich nach Hilfe riefen und vom bösen libyschen Staat, der alles und jeden töten will, angegriffen wurden. Dass Libyen bloß gegen BEWAFFNETE Banden kämpfte, was jedes Land der Welt so tun würde, sagte Obama nicht. Wieso sollte Libyen gezielt gegen Zivilisten vorgehen? Zivilisten kamen sicherlich um, doch nicht gezielt. Libyen kämpfte und kämpft gegen Bewaffnete im eigenen Land. Auch wurde nicht von den Libyern, sondern nur von den bewaffneten Kämpfern um Hilfe gerufen. Das Land ist gespalten und jetzt kämpfen zwei Gruppen (diverse Stämme) gegeneinander. Es sind nicht alle in Libyen gegen Gaddafis Regierung. Mindestens um die 50%, wenn nicht mehr, stehen hinter Gaddafi. Die "Rebellen" erreichten längst Städte, die von Gaddafi-Anhängern verteidigt werden, was den Erfolg der Rebellen, trotz der ungeheuren NATO-Unterstützung, abrupt stoppte. Will die NATO jetzt gegen alle Zivilisten vorgehen, die für die Regierung sind und ganze Städte im Bombenkrieg auslöschen? Dass Massaker drohten ist 08/15 "Kriegs-Gräuelpropaganda", mit der man seinen Krieg rechtfertigt. (Geschichten über gezielte Angriffe auf Zivilisten, Vergewaltigungen, Plünderungen...) Man lügt und inszeniert wieder billigst angebliche Gründe, um in einem Bürgerkrieg eine Kriegspartei zu unterstützen. Einige Ereignisse könnten stimmen, rechtfertigen jedoch keinen Angriffskrieg. Vereinzelte Untaten finden in jeder Armee der Welt in jedem Krieg statt. In der libyschen Armee, bei den "Rebellen", bei den Amis, bei den Briten, bei den Franzosen uvm. Sobald in den USA & Co. Bewaffnete durch die Straßen ziehen, greift der Staat mit aller Gewalt auch sofort ein und tötet diese Personen, wenn sie sich mit Waffengewalt gegen die Staatsmacht wehren. An Wahnwitz grenzte es, als Obama die Beteiligten seiner Angriffskoalition erwähnte. Die Vereinigten Arabischen Emirate waren mit dabei. Dass diese zur selben Zeit in Bahrain, zusammen mit Saudi Arabien, eine (unbewaffnete!) Demokratiebewegung blutig niederschlagen, erwähnte er nicht.

- Apokalypse jetzt! Wir Deutschen sollten uns schämen
"Nirgends sonst wird so rücksichtslos und falsch über das Atomunglück ihn Japan geredet wie hier. Eine Empörung."
Quelle: welt.de
Kommentar: Stimmt! Die "Welt" gehört mit dazu! Man übernimmt seit Unglücksbeginn die Propaganda des Kraftwerksbetreibers und berichtet das artig, ohne es zu hinterfragen. Wieso man, z.B. in diesem Blog, fast nur noch groß über den Super-GAU und nicht wesentlich mehr Opfer des Erdbebens und Tsunamis berichtet? Das Erdbeben und der Tsunami sind Vergangenheit, der Super-GAU läuft noch während Sie diese Zeilen lesen! Da ist es doch angebrachter über aktuelle Geschehnisse zu berichten, als sie zu ignorieren und lieber über das Erdbeben und den Tsunami zu schreiben?

Nun Kritik am Inhalt des verlinkten Artikels:
Dass man der Katastrophe in Japan "ein geradezu apokalyptisches Ausmaß" bescheinigt ist angeblich schlimm und gut ist, dass in Japan kein Begriff "Apokalpyse" existiert? Deswegen gibt es in Japan keine wahnsinnig großen, umgs. "apokalyptischen", Desaster? Da haben wir gerade was anderes erlebt! Niemand hat behauptet, die Sonne werde für Japan untergehen. Die sprachliche Bezeichnung der riesigen Umwelt- und Reaktorkatstrophe in Japan sollte unwichtig sein, da das nur Wortspielereien sind, die nichts am Leid der Betroffenen in Japan ändern. Japaner zeigen öffentlich nie Gefühle, ob Glück oder Unglück, was nicht gleichbedeutend mit "die Japaner nehmen die Katastrophe gelassener und besser" als wir Deutschen oder andere Völker auf. Sie leiden dafür umso stärker innerlich, was die sehr hohe Selbstmordrate Japans beweist. Statt rumzuheulen und zu meckern, schweigt man in Japan, akzeptiert alles, nimmt Negatives in sich auf und bringt sich um. Sehr tolle Methode, davon sollen wir Deutsche laut Welt-Artikel lernen?

Der Auftritt des deutschen Technischen Hilfswerks (THW) in Japan war wenig schmeichelhaft für Deutschland. Aber sollen wir unsere Helfer zum Einsatz mit hohen Risiken zwingen? Wenn ja, wie? Außerdem waren angeblich die Japaner wenig an Hilfe von außen interessiert und integrierten das THW nicht in die Hilfsmaßnahmen.

Wieso die Lufthansa früh keine Flüge mehr nach Tokio anbot ist nicht ganz klar. Es kann wirklich an reiner Angst vor Radioaktivität oder nur chaotischen Zuständen am Tokioter Flughafen gelegen haben!

Den Begriff "Wegwerfarbeiter" gibt es im Japanischen nicht und deswegen keine "Wegwerfarbeiter"? Sehr logisch! Wir bezeichnen sie so. Wie die Japaner "Menschen deren Leben keine Rolle spielt" nennen wollen, tut nichts zur Sache! Die "Wegwerfarbeiter" gibt es sowieso nicht, obwohl seit Jahrzehnten Gerüchte eben über solche Menschen, als "AKW-Zigeuner" betitelt, gibt? Der Autor des Artikel weiß es!

Am Ende versucht man aus Kritik an der extremen Unterwürfigkeit der Japaner gegenüber dem Staat, die noch weniger Gegenwehr gegen staatliche Willkür und Demos als wir Deutschen kennen, eine Kritik an uns zu machen...

- Japans Regierung räumt Kernschmelze ein
"Mehr als zwei Wochen nach dem verheerenden Erdbeben und den Tsunamis in Japan hat die Regierung eingeräumt, dass es im havarierten Atomkraftwerk Fukushima I bereits zu einer Kernschmelze gekommen ist.

Die hohe Strahlenbelastung im Wasser des Reaktor 2 des Kraftwerks sei darauf zurückzuführen, dass Brennstäbe zum Teil geschmolzen seien und das hoch belastete Material mit Kühlwasser in Berührung gekommen sei, sagte Regierungssprecher Yukio Edano. Die Regierung gehe aber davon aus, dass die Kernschmelze lediglich vorübergehend sei."

Quelle: tagesschau.de
Kommentar: Die lächerliche Lügerei geht weiter. Man redet immer noch nur von einer teilweisen und vorübergehenden Kernschmelze in einem Reaktor! Alles Drei sind Dinge der Unmöglichkeit! Für wie blöd halten die Propagandaverbreiter den Rest der Welt? Nach MEHREREN WOCHEN soll es erstmalig zur TEILWEISEN, VORÜBERGEHENDEN Kernschmelze in NUR EINEM REAKTOR gekommen sein? Lächerlich! Die Kernschmelzen fanden UNMITTELBAR nach Kühlungsausfall ganz zu Beginn in ALLEN, LANGE GAR NICHT und dann kaum gekühlten, Reaktoren statt und wurden bislang verheimlicht...