Montag, 16. August 2010

Kurzmeldungen vom 16.08.2010

- Chinesische Verhältnisse in Deutschland
"Am Freitag war in Deutschland viel von chinesischen Verhältnissen die Rede. Dabei haben die Beobachter meist allerdings nur eine Seite der Medaille betrachtet: dass das hiesige BIP im zweiten Quartal mit einer annualisierten Rate von neun Prozent im Vergleich zum ersten Vierteljahr 2010 zugenommen hat. [...] Denn trotz des sprunghaften Anstiegs der Wirtschaftsleistung liegt diese immer noch um 3,8 Prozent unterhalb jenes realen exponentiellen Trends, der zwischen der Wiedervereinigung und dem Ausbruch der Finanzkrise 2007 vorgeherrscht hat. [...] Im ersten Quartal lag die um den Verbraucherpreisindex bereinigte Nettolohn- und Gehaltssumme um 5,5 Prozent unter dem Niveau von Anfang 1991."
Quelle: ftd.de
Kommentar: Wie in der DDR oder sonstigen Diktaturen bombardieren uns die Massenmedien täglich mit verlogener Jubelpropaganda. Eine winzige Elite profitiert vom Export, Lohndumping, jährlichen Milliardensubventionen usw. aber man behauptet alle würden profitieren... Fakt: Die Masse der Menschen verdient immer weniger und Statistiken zu Einkommen und Vermögen werden durch den Reichtum der obersten Schicht verfälscht.

- Juni 2010: 2,7% weniger Beschäftigte im Verarbeitenden Gewerbe
" In Deutschland waren Ende Juni 2010 in den Betrieben des Verarbei­tenden Gewerbes mit 50 und mehr Beschäftigten nach vorläufigen Ergebnissen gut 4,9 Millionen Personen tätig. Das waren nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) rund 134 800 Personen oder 2,7% weniger als im Juni 2009."
Quelle: destatis.de
Kommentar: Der (t)olle Aufschwung kommt wieder vollständig bei den Bürgern an. Die höheren Entgelte werden mit der massiven Zeitarbeit 2009 zusammenhängen.

- Die Verwandlung des Steffen Seibert
"Vom Aufklärer zum Verklärer: Der neuer Sprecher der Bundesregierung muss schwarz-gelbe Erfolge verkaufen – kein einfacher Job in Zeiten mieser Umfragewerte. [...] Und jeder heute-Zuschauer kennt das Gesicht des Mannes, der heute einen der härtesten Jobs antritt, die momentan in Deutschland zu vergeben sind: Steffen Seibert, bis vor kurzem noch Nachrichtenmoderator beim ZDF, ist nun Sprecher der Bundesregierung."
Quelle: zeit.de
Kommentar: Zuvor verkaufte er im Staatsfernsehen doch schon DIE SYSTEMPOLITIK! Ob nun von der Union bzw. Schwarz-Gelben Regierung oder z.B. Rot-Grün, macht keinen Unterschied. Alle vertraten und verteten nahezu gleiche Interessen, nur leicht anders eingefärbt.

- Goldpreis profitiert weiter von globaler Konjunkturabkühlung
"Der Goldpreis zeigt sich nach wie vor robust. Der Dezember Gold Future Kontrakt stieg zuletzt um 0,7 Prozent bzw. 9 Dollar auf 1.223,8 Dollar je Feinunze."
Quelle: boerse-go.de + Goldpreis-Chart 10J (in Euro)
Kommentar: Wer was zum Schützen hat, flieht zumindest zum Teil in's Gold...

- Bancor: IWF plant neue Weltwährung
"Der Dollar ist auf dem absteigenden Ast, das ist auch den regierenden Eliten klar. Die Lösung ist einfach: Wenn ein Schiff sinkt muss man sich auf ein anderes retten. Wenn die eine Kuh keine Milch mehr gibt schafft man sich eine andere an. Ein Plan dafür liegt bereits in den Schubladen des IWF: eine neue globale Papierwährung, die, so wird den Bürgern in Aussicht gestellt, alle Sorgen von uns nimmt. [...] »Eine von einer Weltzentralbank ausgegebene Weltwährung, der Bancor, würde als stabiler Wertspeicher ausgelegt, der nicht ausschließlich an die Bedingungen einer bestimmten Volkswirtschaft gebunden ist... Die Weltzentralbank könnte als Kreditgeber der letzten Instanz dienen, der im Falle einer schweren Erschütterung die nötige Liquidität für das gesamte System bereitstellt, und das automatischer als zurzeit.«"
Quelle: info.kopp-verlag.de
Kommentar: Die Pläne sind vom April. Hier im Blog wurde damals darüber berichtet.

- Gegen die Katastrophe anlegen
"Die Finanzbranche stellt sich mit neuen Produkten auf mehr Flutwellen, Hurrikane oder Erdbeben ein. Mit Katastrophenanleihen reagiert sie auf den Klimawandel. [...] Geht alles gut, verdient der Investor also sehr viel Geld. Tritt die Katastrophe ein, verliert er unter Umständen alles. Das Risiko sei hoch, aber überschaubar, meint Munich-Re-Experte Flatscher. Bislang seien kaum Katastrophenbonds nach einer Katastrophe gezogen worden, so dass die Investoren wirklich ihr Geld verloren haben. Katastrophenrisiken seien in der Regel Ereignisse, die rechnerisch nur alle 50 bis 100 Jahre auftreten."
Quelle: tagesspiegel.de
Kommentar: Im Prinzip also Wetten und Zockerei wo (hoffentlich keine) Katastrophen auftreten. Da jedoch nur wer solche Katastrophenanleihen für teures Geld ausgibt ("verzinst"), der mit Unglücken rechnet, ist es kein reines Spiel zum Vergnügen.