Mittwoch, 3. Juni 2009

US-Atombericht landet versehentlich im Netz

"Für kurze Zeit konnten Internet-User Einzelheiten des US-Atomprogramms nachlesen. Die Regierung kann sich den Zwischenfall bislang nicht erklären"
Quelle: zeit.de

Nicht nur für kurze Zeit! Ist etwas erst einmal im Internet, kann man es abspeichern und an anderen Stellen erneut hochladen. Das betroffene Dokument ist z.B. hier zu haben. (PDF-Datei, fas.org)

Ein merkwürdiger Zufall oder gezielte Taktik der USA? Obama schreibt zu Dokumentbeginn selbst, dass die verwendete Einstufung nicht stimmt und die Daten "nur" sensitiv seien. Auch weiß man nicht, ob das im Netz verfügbare Dokument a) komplett und b) 1:1 wie das reale Original ist. Wirklich Geheimes könnte nicht drin oder verfälscht sein. Die militärische Daten zum US-Atomwaffenarsenal, den Lagerorten oder Programmen zum Schutz der Waffen sind sowieso nicht darunter. Mehr als möglich bei Kenntnis der US-Methoden und Spielchen, dass es sich um ein extra für diese Aktion des "versehentlichen Veröffentlichen" hergestelltes Dokument handelt, in dem man nur das Unwichtigste findet und/oder Infos verfälscht wurden.

Alles nur ein Spiel? Mit dem Vorfall versuchen sich die USA offener zu geben und der Welt als durchschaubarer darzustellen. Ein indirekter Schachzug um gegen den Iran vorgehen zu können? "Seht her, über uns die USA weiß die Welt viel, über Euch nichts!" Dass das eine Lüge ist, siehe Infos zuvor, spielt keine Rolle. Was zählt ist der Schein und die Wirkung auf die Leute sowie das "Recht des Stärkeren".

Mehr zum Thema:
- "US-Atombericht landet versehentlich im Netz" (zeit.de)